Bochum. . Nichts ging mehr im morgendlichen Berufsverkehr: Die starken und anhaltenden Schneefälle setzten Bochum am Mittwochmorgen für Stunden matt. Tausende kamen zu spät zur Arbeit oder Schule. Schwere Unfälle und Verletzte sind zum Glück nicht zu beklagen.

Der USB wurde von der Rückkehr des Winters zwar nicht kalt erwischt. „Das Ausmaß der Schneemengen war aber durchaus überraschend. So hatte das noch am Vorabend keine Wettervorhersage auf dem Schirm“, berichtet Sprecher Jörn Denhard. Die Rufbereitschaft funktionierte gleichwohl. 65 Mitarbeiter – darunter auch die kompletten Bereitschaftskräfte – waren ab 5.30 Uhr im Einsatz. 19 Streufahrzeuge, jedes mit bis zu 3,5 Tonnen Salz beladen, traten auf den Hauptverkehrsadern und den Auf- und Abfahrten der Autobahnen den schleichenden Kampf gegen den Schnee an – anfangs vergeblich. „Der Berufsverkehr hatte schon eingesetzt. Der Schnee war bereits festgefahren. Die Straßen waren voll. Und: Es schneite fortwährend weiter“, schildert Jörn Denhard.

Der Verkehr kam weitgehend zum Erliegen. Querstehende Lastwagen und Pkw mit Sommerreifen blockierten die Fahrbahnen. A40, NS7, Königsallee, Universitätsstraße: Es bildeten sich kilometerlange Staus. Autofahrer stecken stundenlang fest oder kamen nur im Schneckentempo voran. Der USB konnte bis zum späten Vormittag nur auf den Hauptstraßen (Stufe 1) streuen.

Blechschäden und zwei Leichtverletzte

Zwischen 6 und 11.30 Uhr ereigneten sich stadtweit 34 Unfälle. Es blieb meist bei Blechschäden. „Es gab nur zwei Leichtverletzte. Sie klagen über Kopf- und Nackenschmerzen“, meldet die Polizei. „Große Verspätungen auf allen Linien“ verzeichnete die Bogestra, vor allem im Berufsverkehr. Die Busse hatten auf Steigungen und in höheren Lagen Probleme mit der Schneeglätte. Viele Haltestellen und teilweise ganze Streckenabschnitte konnten bis zum Eintreffen von Streuwagen nicht angefahren werden. Laut Bogestra konnte aber „immer mindestens die Hälfte aller Linien“ ganz bedient werden. „Keine Linie ist komplett ausgefallen.“

Verärgert war ein Großvater, dessen Enkelin (11) von einem Fahrer der Linie 346 in Weitmar während des Schneetreibens auf die Straße gesetzt worden sei, weil der Bus nicht weiterkam. Er hätte das Mädchen wenigstens im warmen Bus lassen können, bis es vom Großvater abgeholt worden sei. Am Mittag normalisierte sich die Lage auf den Straßen. Der USB hält seine Mitarbeiter gleichwohl in Rufbereitschaft. Die gute Nachricht eines schneereichen Tages: „Ausreichend Salz ist vorhanden.“ Das war bekanntlich nicht immer so.