Bochum. . Der Bau des Neuen Gymnasiums Bochum war offensichtlich doch teurer als 32 Millionen Euro. Sonderwünsche hätten die Kosten am Ende nach oben getrieben, kritisierten Politiker am Mittwoch im Hauptausschuss.
Beim Neuen Gymnasium Bochum (NGB) ist der Stadt ganz offensichtlich nicht wie bislang gebetsmühlenartig behauptet eine Punktlandung bei den Kosten geglückt. Der Bau der Schule soll beinahe zehn Prozent mehr als die geplanten 32 Millionen Euro gekostet haben.
EGR vergab noch Aufträge
Wie sich am Mittwoch im Haupt- und Finanzausschuss herausstellte, vergab die Entwicklungsgesellschaft Ruhr (EGR) auf den letzten Metern des Projekts noch Aufträge, die zuvor nicht mit der Politik abgesprochen waren. Nach WAZ-Informationen wurden zum Beispiel höherwertige Tafeln bestellt und teurere Fenster eingebaut, die trotz Klimaanlage zu öffnen sind. Die Kosten stiegen auch, weil der Eröffnungstermin am 22. Oktober unbedingt gehalten und nicht noch einmal verschoben werden sollte.
Roland Mitschke (CDU) kritisierte die nachträglich beschlossenen höheren Standards ebenso wie Wolfgang Cordes (Grüne). Beiden ging es dabei gar nicht so sehr um die höheren Kosten, sondern um die Eigenmächtigkeit der EGR beziehungsweise der Stadtverwaltung, die an der Politik vorbei Fakten schafften.
Antrag der CDU
Anlass für die Diskussion war im Übrigen nicht ein Bericht über das NGB, sondern ein Antrag der CDU, die ein externes Controlling für nahezu alle Bauvorhaben der Stadt und ihrer Töchter forderte. Mit großer Mehrheit wurde dieser aber abgelehnt. Ein solches Controlling sei im Hause Standard, sagte Peter Reinirkens (SPD). Allensfalls „für einzelne herausragende Projekte“ könne sich die SPD so etwas vorstellen.
Wie berichtet, galt das NGB gerade mit Blick auf den Bau des umstrittenen Musikzentrums immer als Musterbeispiel für öffentliche Projekte, die mit ihrem Budget auskommen. Dass nun am Ende Sonderwünsche den Bau des Neuen Gymnasiums Bochum teurer machten, ist eine Steilvorlage für die Kritiker des geplanten Musikzentrums, die fast 15.000 Unterschriften gegen den Bau gesammelt hatten und fürchten, dass die Kosten des Projekts aus dem Ruder laufen.