Bochum. . 1400 Schüler nehmen ihre neue schule in Beschlag. Das Neue Gymnasium Bochum ist umgezogen.

Der Einzug in den Neubau des Neuen Gymnasiums war für den Architekten Hans-Erich Becker-Faoro von der Entwicklungsgesellschaft Ruhr-Bochum (EGR) ein „einzigartiges Erlebnis, das wohl der Höhepunkt meiner beruflichen Laufbahn ist“, beschrieb er. Er hat das Projekt begleitet, während das Berliner Architektenbüro Hascher Jehle und die Innenarchitektin Cornelia Neubürger für die enorme Ästethik des innovativen Schulgebäudes zuständig sind.

Auch die rund 1400 Schüler, die am Montagmorgen in zwei Gruppen um kurz nach acht und kurz nach zehn Uhr die weite Eingangshalle stürmten, wurden plötzlich ganz still und zeigten sich beeindruckt. „Es war fast wie Weihnachten, wenn die Kinder den Raum mit hell erleuchtetem Tannenbaum betreten“, verglich Ulrich Wicking, Leiter des Schulverwaltungsamtes den Moment des Einlasses.

Schönstes Schulgebäude in NRW

Wie geplant standen Klassen- und Kurslehrer mit bunten Schildern bereit, um ihre Schützlinge einzusammeln. Von der Treppenempore hinab richtete zuerst Schuldirektor Oliver Bauer einige Worte an die Schülerschar. „Es ist ein ganz besonderer Tag. Nicht viele Lehrer oder Schüler können eine völlig neue Schule beziehen.“ Euphorisch wies anschließend Ulrich Wicking die Schüler darauf hin, dass es sich wohl um „eines der schönsten Schulgebäude in NRW handelt.“ Die Rede von Architekt Becker-Faoro ging in der zunehmenden Unruhe in der Zuhörerschaft unter.

Dann bezogen die Klassen ihre Räume. Hier und da wirkte es etwas eng. Das liege daran, dass das Gebäude angelegt ist auf eine Schüleranzahl von 1250, die erst nach Abgang des doppelten Abiturjahrgangs erreicht werden wird, informierte Wicking. In den Räumen wurde es zudem ziemlich heiß und stickig. Auch das soll bald behoben sein. Noch lassen sich die Fenster aufgrund fehlender Griffe nicht öffnen, die Lüftung funktioniert bisher nicht einwandfrei und die Sonnenjalousien sind noch nicht betriebsbereit, erklärte Wicking.

„Da es sich um ein rundes Gebäude handelt, brauchen wir viele einzelne Stangen und 50 Motoren für die Jalousien“, erläuterte er den Aufwand. Doch diese Dinge änderten nichts an den vielen zufriedenen Gesichtern, die überall im Gebäude zu sehen waren. Die Schüler nahmen sofort sämtliche Möbel in Beschlag und studierten rege den digitalen Vertretungsplan. Der Schulalltag zog gleich mit ein. Auch Lehrer zeigten sich erfreut über ihren neuen Arbeitsplatz. „Das Gebäude ist eine Wohltat. Es ist ein schönes Zeichen, dass in Orte, wo Bildung stattfindet, doch so viel investiert wird“, sagte zum Beispiel Katja Seidl.