Bochum. . Rund 50 Menschen demonstrierten am Samstag in Langendreer gegen Nazis und rechte Gewalt. Vor 68 Jahren waren die Insassen des Konzentrationslagers Auschwitz befreit worden. „Kein Vergeben – Kein Vergessen“ forderten die Veranstalter der Kundgebung mit Plakaten.
Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau von der Roten Armee befreit. Seit 1996 ist der 27. Januar ein in Deutschland gesetzlich verankerter Gedenktag. Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus kamen am Wochenende auch rund 50 Bürger aus Langendreer zusammen. Nahe der S-Bahn-Station erinnerte das Bündnis Bochumer Antifaschisten an die Gräueltaten der NS-Zeit und warnte zugleich vor Neo-Faschismus und rechten Gruppierungen.
„Kein Vergeben – Kein Vergessen“ forderten die Veranstalter der Kundgebung mit Plakaten. Dass sie sich gerade den kleinen Platz vor dem Kiosk nahe der S-Bahn-Station ausgesucht hatten, war dabei kein Zufall. In der Vergangenheit sei es hier zu Ausschreitungen gegen Punks und Migranten gekommen, erklärte Benny Krutschinna, Sprecher der Linksjugend, in seiner Rede. Und: „Genau in diesem Stadtteil bekommt die NPD die meisten Wählerstimmen in Bochum.“
Den Opfern des NSU galt bei der Veranstaltung auch eine Schweigeminute
Bei der Kundgebung anlässlich des Gedenktages sollten auch aktuelle Themen wie die Taten der terroristischen rechtsextremen Gruppierung „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) thematisiert werden. Den Opfern des NSU galt bei der Veranstaltung auch eine Schweigeminute.
Wenn es um rechtspolitische Tendenzen der Gegenwart gehe, werde nicht konsequent genug durchgegriffen, wirft Redner Christoph Nitsch von der Sozialen Liste Justiz und Polizei vor. „Die Justiz scheint auf dem rechten Auge blind zu sein.“ Urteile gegen linke Aktivisten hingegen, die sich mit „zivilem Ungehorsam“ gegen rechtes Gedankengut einsetzten und etwa Polizeireihen bei Demos durchbrechen würden, fielen seiner Meinung nach zu hart aus.