Bochum. . Geschlossene Freibadkassen sorgten im vergangenen Sommer für reichlich Verdruss. Bei strahlendem Sonnenschein mussten Badegäste kehrtmachen. Das soll 2013 anders werden – zumindest in den Sommerferien. An warmen Tagen bleiben die Freibäder geöffnet.
Bochum muss sparen. Das Haushaltssicherungskonzept gibt deshalb vor: Die Bäder bleiben an einem Tag in der Woche dicht. Die Hallenbecken sind in der Wintersaison montags geschlossen. In der Sommersaison sind die Freibäder tageweise verwaist – u.a. in Werne am Dienstag und in der „Welle“ in Südfeldmark am Mittwoch. Folge: Bei strahlendem Sonnenschein mussten Badegäste kehrtmachen.
„Eine absurde Situation“, erkannte auch die SPD-Ratsfraktion. 2012 sprangen die Mitarbeiter freiwillig ein, um manche Sommertage zu retten. Nun fand die SPD mit dem Sport- und Bäderamt eine dauerhafte, flexible Lösung. In den Sommerferien wird eine Rufbereitschaft eingerichtet. Zeigt das Thermometer über 24 Grad und liegt die Regenwahrscheinlichkeit bei unter 20 Prozent, werden die Freibäder auch an den angestammten Schließungstagen von 11 bis 20 Uhr geöffnet. Spielt das Wetter an einem regulären Öffnungstag nicht mit, bleiben die Mitarbeiter zu Hause und feiern ihre Überstunden ab.
Ausschuss beschließt Zeittarife
Die Rechnung, so Behördenchef Klaus Retsch, werde aufgehen. Bei einem Super-Sommer wäre sein Team im Dauereinsatz. Die Mehrausgaben würden durch die Einnahmen aber wieder hereingeholt. „Die Vorgaben des Haushaltssicherungskonzeptes werden erfüllt“, begrüßt die sportpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion, Gudrun Goldschmidt, die bürgerfreundliche Regelung. Jetzt müsse nur noch ausgearbeitet werden, wie die Badegäste über die kurzfristige Öffnung informiert werden.
Ab ins Freibad
Mit Ausnahme der reinen Freibäder in Werne und Südfeldmark wird es in den Kombibädern im Sommer Zeittarife geben. Ein entsprechendes Konzept des Sport- und Bäderamtes fand am Freitag Zustimmung im Ausschuss für Kultur und Sport. Wie berichtet, sieht es die Staffelung der Eintrittspreise in den Bädern vor: 3 Euro für eine Stunde, 3,50 Euro für zwei Stunden und 4,50 Euro für eine Tageskarte.
Weiterhin umstritten ist die 50er-Mehrfachkarte, die die bisherige Halbjahreskarte ablösen soll. Zahlreiche Stammkunden beschweren sich über die „versteckte Preiserhöhung“. Wer täglich seinen Bahnen zieht, zahle deutlich drauf. Die Zeittarife sollen ab 1. März gelten.