Langendreer. . Einmal pro Woche bleiben die Bäder dicht – und dies auch bei schönstem Sommerferien-Wetter

„Hurra, es sind Ferien, und bei 30 Grad sind die Freibäder zu...“ WAZ-Leserin Luise Kaiser aus Langendreer ist ärgerlich. Jetzt, da die Sonne endlich mal aus allen Rohren feuerte, hätte man die freie Zeit während der Schulferien prima für ausgiebige Besuche der örtlichen Freibäder nutzen können. Doch dem hat die Stadtverwaltung einen Riegel vorgeschoben: Sparzwänge!

Einsparungen im Haushalt sehen nämlich vor, dass sämtliche Bäder der Stadt einmal pro Woche geschlossen bleiben müssen. Das Freibad in Werne hat am Dienstag, in Südfeldmark am Mittwoch dicht – und die Kombibäder in Langendreer, Linden, Höntrop und Hofstede bleiben jeweils am Montag leer. Egal ob Sommerferien oder nicht.

Allgemeines Kopfschütteln im Rathaus: „Wir hätten von der Verwaltung mehr Flexibilität und Organisationsvermögen erwartet“, meint der SPD-Vorsitzende Dieter Fleskes. Während der ersten drei Ferienwochen hätte aufgrund des schlechten Wetters zwar kein Grund bestanden, von der beschlossenen Regelung abzuweichen. „Doch dann kommt die vielleicht sogar einzige Schönwetterwoche des Jahres, von den Wetterdiensten Tage zuvor angekündigt“, meint Fleskes. „Und die Verwaltung sieht sich nicht in der Lage, den Personaleinsatz so zu organisieren, dass die Freibäder durchgängig geöffnet sind. Das ist sehr enttäuschend.“

„Beispiel für Bürgerferne“

Auch die Freien Bürger kritisieren die bestehende Regelung. „Die Stadt argumentiert, dass das Personal nicht in einer Art Bereitschaftsdienst vorgehalten werden könne“, meint der Vorsitzende Sascha Merz. „Wie engagiert die Verwaltung sich hier für die Bochumer einsetzt, kann man an vielen enttäuschten Gesichtern der Kinder ablesen.“

Als „Skandal“ und „Beispiel für Bürgerferne“ wertet die Soziale Liste die Schließung. „In den nächsten Sommertagen darf es keine geschlossenen Bäder in Bochum geben“, meint Ratssprecher Günter Gleising. Auch Dieter Fleskes blickt bereits nach vorn: Bei „sehr begrenzten Ausnahmefällen“ müsse die Verwaltung „bürgerfreundlicher“ reagieren. „Vielleicht bleibt ja noch eine Chance, dies bei einer nächsten Schönwetterwoche zu beweisen.“