Werne.

. „Wir hatten gut 500 bis 600 Besucher hier trotz des kalten Wetters“, zieht Erich Kindermann vom Schiffsmodellclub-Bochum 1985 (SMC) nach dem inzwischen 5. Hafenfest des Vereins im Freibad Werne Bilanz.

Der langjährige Kassierer organisierte die Aktion. Sehr zufrieden ist er vor allem auch mit der Beteiligung von zehn anderen Modellbauvereinen. Kindermann: „Die Kollegen kamen unter anderem aus Hamm, Schwerte und Witten. Das ist ein richtiger Treffpunkt geworden.“ Einige Privatfahrer sowie die Gruppe „Sonar“ aus Duisburg, die sich auf den Bau und das Fahren von U-Booten spezialisiert hat, wirken ebenfalls mit.

Deshalb gibt es rund 120, oft detailgetreu nachgebaute Schiffe zu besichtigen. Dazu gehört zum Beispiel die historische Fregatte „Berlin“ aus dem Kurfürstentum Preußen (17. Jahrhundert) und die „Larvik“, der erste Seenotrettungskreuzer überhaupt. „Schiffsbauer Colin Archer konstruierte sie im 19. Jahrhundert als Antwort darauf, dass jeder dritte norwegische Fischer ertrank. Er begründete damit das moderne Seenotrettungswesen,“ erklärt dazu Erbauer Hartmut Köpke.

Bau des U-Bootes dauerte drei Jahre

„Mit meinem Küstenschlepper ,David’ aus Kiel (erbaut 1990) kann ich sogar Leute im Schlauchboot durch das Becken ziehen“, lacht Reiner Hass vom SMC Waltrop. Dieses Mal bugsiert er seinen Nachbau im Maßstab 1:60 nur gemächlich durch das 75-Meter-Schwimmerbecken.

Die U-Boot-Fahrer finden am großen Kinderbecken zusammen. „Das ist ein kompletter Eigenbau“, betont Markus van Beck von Sonar zu seinem modernen U-Boot der Klasse 212a, dass die Deutsche Marine gerade fährt. Drei Jahre baute er daran, bis das Boot fuhr und auch tauchte. Sein Nachbar Guido Faust, Modellbauclub Köln, hat seine „Delta“ mitgebracht. Das zivile Forschung-U-Boot von 1983 baute er in der Größe 1:8 nach. „Zwei Personen passen da in Wirklichkeit rein“, erklärt er. Deren Aufgabe: Erforschen von Tier und Pflanzen in den Meeren. Im Toten Meer habe es auch mal eine versunkene Stadt gesucht, so der Elektrotechniker weiter.

Das Angebot am Hafentag ergänzen ein „Hubschrauber-Flugtag“ von Modellbaufachhändler Ralf Becker sowie eine Modellflugzeug- und -Autoausstellung. „Wir hatten alles rund um den Modellbau da“, freut sich SMC-Vorsitzender Rainer Christ, der mit zahlreichen Helfern im Einsatz war.