Bochum. . DFB-Pokalfinale 1999 im Berliner Olympiastadion. Bayern gegen Bremen. 1:1. Elfmeterschießen. Als zweiter Schütze für Werder tritt Jens Todt an. Oliver Kahn hält. „Der Gang zurück zur Mittellinie“, erinnert sich der Sportvorstand des VfL Bochum, „war nicht der leichteste in meinem Leben.“
Kicken und Kirche: Beim 12. Ökumenischen Neujahrsempfang spielten der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises, Peter Scheffler, und Stadtdechant Dietmar Schmidt am Sonntag einen außergewöhnlichen Doppelpass. Ihr Dankeschön an die Ehrenamtlichen in den Gemeinden und Einrichtungen stellten sie ganz in das Zeichen des Sports. Denn der, so die beiden Kirchen, „ist ein starkes Stück Leben. In ihm verdichten sich Hoffnung und Enttäuschung, Freude und Niedergeschlagenheit, Gemeinsamkeit und Unterscheidungswille.“
Zwei Hobbysportler zeigten vor 260 Besuchern im Bergbaumuseum eindrucksvoll auf, wieviel der Sport dem gibt, der ihn liebt, zielstrebig ausübt und auch Talfahrten meistert: Ingrid Keusch-Renner (Blau-Weiß Bochum), die mit 78 Jahren zu den bundesweit herausragenden Senioren-Schwimmerinnen zählt, und Stadtwerke-Geschäftsführer Dietmar Spohn, der als langjähriger, international erfolgreicher Segelflieger so sturmerprobt ist, dass er derzeit auch die Turbulenzen im Cockpit des Energieversorgers bewältigt.
Gegner spendete Trost
Aus Rückschlägen ging auch Jens Todt meist gestärkt hervor. Die letzten zwei Jahre seiner aktiven Bundesliga-Karriere waren von Verletzungen geprägt. Kein Grund, den Glauben zu verlieren: Todt versuchte sich im Journalismus, bevor er eine zweite Karriere als Fußballmanager startete. Seit 2011 ist er beim VfL Bochum tätig. Und auch das Elfmeterschießen 1999 fand ein glückliches Ende: „Als ich zur Mittellinie zurücktrottete, war der Bayern-Spieler Michael Tarnat der Erste, der mich tröstete. Das werde ich niemals vergessen.“ Und: Nach Jens Todt verschossen auch Stefan Effenberg und Lothar Matthäus ihre Elfer für die Bayern.
Bremen wurde Pokalsieger.