Bochum. . Der Steiger Award in Bochum ist Vergangenheit. Davon geht Dieter Fleskes, Aufsichtsratsvorsitzender der Bochumer Veranstaltungs-Gesellschaft (bovg), aus. Zudem bestätigt er Informationen, nach denen Promi-Vermittler Sascha Hellen Mietrückstände für die Jahrhunderthalle aufweist.

„Die Steiger Awards 2013 werden am 16. März in Bochum verliehen.“ So ist es seit Wochen auf der Internetseite der Hellen Medien Projekte GmbH zu lesen. Angaben zu den prominenten Preisträgern (im Vorjahr u.a. Königin Silvia von Schweden) fehlen. Wohl aus triftigem Grund. „Nach meiner Kenntnis gibt es für den 16. März keinen Mietvertrag für die Nutzung der Jahrhunderthalle“, erklärte Dieter Fleskes am Mittwoch auf Anfrage der WAZ.

Der SPD-Politiker hält es für „kaum vorstellbar“, dass die Großveranstaltung noch binnen zwei Monaten gestemmt werden kann. Nach der Affäre um den Atriumtalk haben sowohl die Sparkasse als auch (trotz Vertrages bis 2015) die Stadtwerke ihre finanzielle Unterstützung beendet.

Nicht nur Fleskes glaubt, dass dies nach acht Jahren das Aus der glamourösen Promi-Preisverleihung ist. „Für die Graue-Maus-Stadt Bochum wäre das sicher ein Verlust“, so Fleskes. „Allerdings muss sich das Bedauern angesichts der aktuellen Vorgänge um Herrn Hellen in Grenzen halten.“

Unstimmigkeiten zwischen Hellen und bovg

Damit meint er auch angebliche finanzielle Unstimmigkeiten zwischen dem Medienberater und der bovg. Fleskes bestätigt, dass es zwischen der bovg-Geschäftsführung und Hellen Probleme wegen verspäteter Zahlungen gibt. Dabei soll es u.a. um die Gesprächsreihe „Herausforderung Zukunft“ gehen, bei der im Herbst 2012 u.a. der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter in der Jahrhunderthalle zu Gast war.

„Bisher war das laufendes Geschäft der bovg-Verwaltung. Nun aber wird der Aufsichtsrat konkrete Auskünfte einfordern.“ Vom Ergebnis, so Fleskes, müsse abhängig gemacht werden, ob die bovg die Jahrhunderthalle überhaupt noch an Hellen vermieten würde.

Präsidium beschäftigit sich mit Rückzahlforderungen

Weiteres Ungemach droht dem Medienberater bei den Stadtwerken. Nach WAZ-Informationen wird sich das Präsidium des Aufsichtsrates in den nächsten Tagen abschließend mit den alsbald fälligen Rückzahlungsforderungen befassen. Es geht um über 200.000 Euro Vorauszahlungen.

Sascha Hellen ließ eine Bitte der WAZ um Stellungnahme bis Redaktionsschluss unbeantwortet.