Bochum. . Ein Mann hat in Bochum gedroht eine Mitarbeiterin des Ordnungsamtes und sich selbst anzuzünden. Grund für die Eskalation war offenbar eine Verzögerung bei der Ausstellung einer Sterbeurkunde: Eine verstorbene Verwandte sollte in ihr Heimatland überführt werden. Polizisten konnten den Mann rechtzeitig überwältigen und Schlimmeres verhindern.
Nur das entschiedene Einschreiten der Polizei verhinderte am Freitagmorgen offenbar die Selbstverbrennung eines trauernden Aleviten und die schwere Verletzung einer Politesse des Ordnungsamtes unmittelbar vor dem Rathaus. Es soll zwischenzeitlich zu Tumulten und einem Handgemenge gekommen sei.
Der 55-jährige Mann wollte, so der Kenntnisstand der Ermittler vom Freitagnachmittag, die Politesse, die eingeschritten war, weil ein Fahrzeug falsch abgestellt worden sei, mit Benzin übergießen. Er habe einen Benzinkanister aus dem Wagen geholt und drohte mit Kanister und Feuerzeug, so die Polizei.
Zu dieser Zeit hielten sich rund 20 Angehörige dieser Glaubensgemeinschaft auf dem Rathausvorplatz auf. Sie waren gekommen, da Papiere der Stadt für die Überführung eines verstorbenen Familienmitgliedes benötigt wurden.
Situation drohte zu eskalieren
Dies hatte sich verzögert, weil der entsprechenden Mitarbeiter des Standesamtes erst benachrichtigt werden musste. Eingeschaltet war auch Rechtsdezernentin Diane Jägers. Mittlerweile waren bis zu acht Streifenwagen und ein Rettungswagen vorgefahren, weil die Situation weiter zu eskalieren drohte.
Nach Auskunft der Polizei begoss sich der aufgebrachte 55-jährige Mann selbst mit Benzin und wollte sich anzünden. Polizisten konnten ihn gerade noch rechtzeitig überwältigen und so eine mögliche Katastrophe verhindern.
Der 55-Jährige wurde zur Wache gebracht und befindet sich mittlerweile in psychiatrischer Behandlung. Die städtische Mitarbeiterin erlitt einen Schock und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Stadtsprecher Thomas Sprenger: „Wir hoffen, dass es ihr bald besser geht.“ Ein solcher Angriff gegen eine Mitarbeiterin sei nicht zu tolerieren. Die Stadt erwägt jetzt rechtliche Schritte.