Koblenz. Ein 71-jähriger Sextäter hat sich vor dem Koblenzer Landgericht selbst angezündet. Der Mann wurde dabei so schwer verletzt, dass er wenig später in einer Spezialklinik starb. Der Mann hatte sich an einem Kindergartenkind vergriffen.

Mit seiner Selbstverbrennung vor dem Koblenzer Landgericht hat ein 71-jähriger Sexualstraftäter seiner Haftstrafe entgehen wollen. In der Nacht zu Dienstag erlag der Rentner aus Katzenelnbogen (Rhein-Lahn-Kreis) in einer Spezialklinik seinen Verbrennungen, wie die Polizei mitteilte. Spätestens am Montag hätte er die mehrjährige Haft antreten müssen. Die Ermittler fanden einen Abschiedsbrief in unmittelbarer Nähe der Brandstelle.

Angezeigt von der Ehefrau

Vor genau einem Jahr hatte das Landgericht Koblenz laut Sprecherin den Mann wegen sexuellen Missbrauchs zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Von 1986 bis 1993 hatte er sich neun Mal an einem Mädchen im Kindergartenalter vergangen und es zum Oralverkehr gezwungen. Angezeigt worden war er von seiner Ehefrau. Der Verurteilte stritt die Tat bis zuletzt ab und ging in Berufung. Doch der Bundesgerichtshof bestätigte das Urteil in diesem Sommer. Somit war der Richterspruch rechtskräftig.

Im Juli wurde der Rentner aufgefordert, seine Haftstrafe bis spätestens Montag dieser Woche anzutreten. Doch statt dessen stellte er sich am Montagnachmittag mitten auf den Vorhof des Justizgebäudes, übergoss sich mit Benzin und zündete sich an. Ein Justizbeamter löschte ihn mit einem Feuerlöscher. Notärzte brachten den Schwerverletzten noch in eine Spezialklinik, wo er schließlich seinen Verletzungen erlag. (dapd)