Bochum. . Benno Guske aus Bochum schmückt sein Haus in der Adventszeit mit Hingabe: Eine mit Lichterketten drapierte Fahnenstange, ein funkelnder Stern von Bethlehem auf dem Dach und vieles mehr lassen sein Haus erstrahlen. Das Rotlicht ließ zwei Schweizer Geschäftsleute kürzlich glauben, sie klingelten an einem Bordell an.

Ganz schön? Wer das Wohnhaus an der Stahlhauser Straße 17 schon von Weitem erblickt, fühlt sich an Familie Griswold im TV-Klassiker „Schöne Bescherung“ erinnert. Wie Chevy Chase geht Guske zum Fest ein Licht auf. Ein Licht? Ach was: tausende Lichter. Das Gebäude in Goldhamme strahlt wie sein stolzer Bewohner.

Seit 17 Jahren lebt der Maschinenbautechniker in der unscheinbaren Nebenstraße. Im Advent 2005 nahm der Watt-Wahn seinen Anfang. „Die Nachbarn schmückten ihre Häuser mit Lichtern und Zubehör. Da dachte ich mir: Das kann ich auch.“ Womöglich besser.

Stromverbrauch niedriger als erwartet

Links und rechts ist das Lichtermeer längst auf Normalmaß geschrumpft. Benno Guske hat Jahr für Jahr aufgerüstet. Wegen einer Krankheit beruflich außer Gefecht gesetzt, hat der 49-Jährige Zeit und Muße, sein Haus und Garten mit Ehefrau Angelika ins rechte Licht zu rücken. Formbare Licht-, neuerdings auch LED-Schläuche sind sein wichtigstes Utensil. 80 Meter umschlingen allein den Fahnenmast. Lämpchen blinken auch in Bäumen, auf Lauben, am Zaun und in den Fenstern, geben Rentieren, Präsentpaketen und Schlitten Konturen. Rauschebart-Puppen und aufblasbare XXL-Schneemänner komplettieren das Ensemble im Garten, dessen Stromanschluss mit zwei zusätzlichen Sicherungen versehen ist. Mit dem Aufbau beginnt Benno Guske im November.

WeihnachtenAm 1. Advent heißt es: Es werde Licht. Die Nachbarn, sagt er, finden’s gut. Die Materialkosten, beteuert er, halten sich in Grenzen: „Dieses Jahr habe ich nur 100 Euro in neue LED-Ketten investiert.“ Auch der Stromverbrauch sei „geringer als man denkt. Zusätzlich zu unseren Monatsabschlägen mussten wir nie etwas nachzahlen“.

Geschäftsleute hielten Haus für ein Bordell

Mit leuchtenden Augen erzählt Benno Guske von Autofahrern und Passanten, die das Glitzerhaus aus der Nähe bewundern. Nur zwei Geschäftsleute aus der Schweiz waren neulich an der falschen Adresse. Angelockt vom weithin sichtbaren Rotlicht, klingelten sie bei Guske an: „Die glaubten“, grinst er, „hier sei der Puff. Ich hab’ ihnen erklärt, dass sie dafür ein paar hundert Meter weiter fahren müssen...“

Die Festbeleuchtung an der Stahlhauser Straße 17 erstrahlt per Zeitschaltuhr allabendlich von 17 bis 22 Uhr.

Noch bis Silvester will Benno Guske seine weihnachtliche Lightshow präsentieren.

„Die größte Freude“, sagt er, „habe ich, wenn sich Menschen an meiner Arbeit erfreuen.“