Wattenscheid..


Wer mittendrin steht, fühlt sich wie im Wald: Eine Tanne reiht sich an die andere. Die Weihnachtsbaum-Zucht von Landwirt Hermann Appelbaum ist schon etwas Besonderes, im Umkreis gibt es nichts Vergleichbares.

Auf rund drei Hektar baut der Landwirt aus Sevinghausen Weihnachtsbäume an. Das sind viele tausend Tannen. Zu 99 Prozent Nordmanntannen, der Rest sind Edeltannen. „Die Relationen waren vor einigen Jahren mal anders, doch die Kundennachfrage geht eindeutig zur Nordmanntanne. Die sieht gut aus und sticht nicht so“, sagt der 55-Jährige.

Seit 15 Jahren baut er auf den Feldern hinter seinem Bauernhof an der Straße In den Höfen Nadelbäume an, die zur Weihnachtszeit dann in den Wohnungen landen. Appelbaum verkauft seine Tannen jeden Tag ab 9 Uhr direkt ab Hof, derzeit brummt das Geschäft.

Zu übersehen ist das Anwesen nicht, ein acht Meter hoher Weihnachtsmann thront über den Feldern. Am zweiten Advent war der Verkauf gestartet und nimmt jetzt richtig Fahrt auf. Am vergangenen Wochenende sei schon der Teufel los gewesen, damit rechnet er auch an diesem Wochenende. Auch Heiligabend ist geöffnet.

„Frischer geht’s nicht“, sagt Hermann Appelbaum, der jeden Tag mit der Säge auf den Feldern unterwegs ist und die geschlagenen Tannen dann nebenan auf seinem Bauernhof zum Verkauf anbietet. Verhandeln ist möglich.

Ein aufwendiges Geschäft, denn die Nadelbäume brauchen einige Jahre, bevor sie die richtige Größe und Form haben. Zur Pflege gehört auch das richtige Düngen. Ausschuss gibt es ebenfalls, denn nicht jeder Baum ist so gewachsen, dass er als Weihnachtsbaum taugt. Wer will schon zwei Spitzen? Die ausgewählten Prachtexemplare kennzeichnet Appelbaum mit einem roten Etikett und rückt ihnen dann bei Bedarf mit der Säge zu Leibe. Wer will, kann auch einen Weihnachtsbaum mit Wurzeln erhalten – wobei es allerdings keine hundertprozentige Sicherheit gibt, dass er nach Weihnachten, wenn er aus dem warmen Wohnzimmer in den kalten Garten gepflanzt wird, angeht. Für den Tannen-Anbau brauchte Hermann Appelbaum eine Genehmigung, denn es handelt sich um einen Eingriff in die Landschaft.

Geschäft brummt

Gar nicht weit entfernt liegen übrigens Appelbaums Erdbeer-Felder. Doch das hat noch einige Monate Zeit, die Ernte beginnt erst ab Mai. Jetzt tobt erstmal das Tannen-Geschäft.