Bochum. . In Bochum soll am kommenden Freitag eine zehnfache Mutter (48) bestattet werden, die in ihrer Wahlheimat Braunlage erschossen worden war. Unter Tatverdacht stehen ihr Ehemann (51) und ein Sohn (20). Im Jahr 2006 war die Großfamilie von Bochum in den Harz umgezogen.

Nach einem Aufsehen erregenden Verbrechen im Harz soll am kommenden Freitag eine Mutter von zehn Kindern in Bochum beigesetzt werden. Die 48-jährige Küsterin einer katholischen Kirchengemeinde in Braunlage war am 17. November im Keller ihrer Kirche tot aufgefunden worden. Ihr 51-jähriger Ehemann (51), Vater aller zehn Kinder (3 bis 23), ist mittlerweile wegen Mordverdachts verhaftet worden. Auch einer ihrer Söhne (20) wird verdächtigt, mit der ungeheuren Tat etwas zu tun gehabt zu haben. Die Familie hatte nach Informationen der Goslarschen Zeitung (GZ) bis 2006 in Bochum gewohnt und war - mit damals neun Kindern - nach Braunlage übergesiedelt. Dort wurde ein weiteres Kind geboren.

Großeltern in Bochum nahm ein Kind auf

Dennoch soll die Mutter in Bochum bestattet werden, hier leben Verwandte. Zum Beispiel war eines der bereits älteren Kinder erst einmal bei den Großeltern in Bochum untergekommen.

Die Bluttat hatte bundesweit Schlagzeilen gemacht. Der Goslarschen Zeitung zufolge war die zehnfache Mutter nicht nur Küsterin ihrer Gemeinde, sondern auch Vorsitzende des Pfarrgemeinderates und Lektorin. Auch für eine Diakonie-Station arbeitete sie.

Spendenaktion für die hinterbliebenen Kinder

Nachdem die große Familie in den Harz gezogen war, bewohnte sie zunächst ein riesiges altes Gebäude, das sie dem Land Niedersachsen abgekauft hatte. Dann kam es jedoch zur schweren Ehekrise. Die Frau wollte die Scheidung von ihrem Mann, ein Frühpensionär. Außerdem berichtet die Zeitung von Schulden rund ums Haus und Finanzproblemen. Um dem Stress zu entfliehen, habe sich der 51-Jährige mit seinem 20-jährigen Sohn nach Griechenland abgesetzt. Später sei er aber zurückgekehrt, weil die Taufe seines jüngstens Kindes bevorgestanden habe. Kurz vor dieser Zeremonie passierte dann das Verbrechen. Über das genaue Tatmotiv und die Tat wurde bisher nichts bekannt.

Die Kinder der Getöteten kamen teilweise in einer Einrichtung unter, teilweise bei Verwandten. In Braunlage läuft eine Spendenaktion für die Kinder.