Bochum. . Die Honorar-Affäre der Stadtwerke Bochum schlägt hohe Wellen. Möglicherweise steht der Steiger Award vor dem Aus. SPD-Fraktionschef Dieter Fleskes kritisiert das Krisenmanagement der Stadtwerke scharf und fordert Konsequenzen. Stadtwerke-Chef Wilmert Bernd soll im Rat am Donnerstag Rede und Antwort stehen.
Der Steiger Award in Bochum steht möglicherweise vor dem Aus. Das weitere Engagement der Stadtwerke für das jährliche Schaulaufen der Promis in der Jahrhunderthalle müsse mit Blick auf die Honorar-Affäre Steinbrück ausgiebig geprüft werden, sagt Dieter Fleskes.
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Der Chef der SPD-Ratsfraktion und Stadtwerke-Aufsichtsrat kritisiert scharf das Krisenmanagement der Stadtwerke. „Wer auch immer den Geschäftsführer der Stadtwerke zum Stillschweigen bewegt hat, liegt falsch.“ Durch die Diskussion um das 25 000 Euro-Redehonorar für den SPD-Kanzlerkandidaten Steinbrück (Fleskes: „Manche verdienen so viel pro Jahr.“) sei eine „außerordentlich schädliche Situation für die Stadtwerke und für die Stadt“ entstanden – „und nicht durch Fremdverschulden“. Die Aufklärung hätte in der letzten Woche stattfinden können und müssen.
Fortsetzung des Atriumtalks nahezu ausgeschlossen
„Grob fahrlässig“ sei es gewesen, dass der Bereich Öffentlichkeitsarbeit der Stadtwerke nicht kontrolliert habe, welche Verträge die Agentur Sascha Hellen mit den Atriumtalk-Gästen geschlossen habe. „Nicht korrekt war es auch, den Atriumtalk als Charity-Veranstaltung darzustellen. Die Gäste haben schließlich nichts bezahlt, sondern waren eingeladen“, sagt Fleskes.
Fleskes glaubt daher nicht, dass „die handelnden Personen“ die Aufarbeitung, die am Donnerstag im Aufsichtsrat ansteht, „unbeschadet überstehen“. Konsequenzen auch im Hinblick auf künftige Aktivitäten seien unvermeidlich. Eine Fortsetzung der Reihe Atriumtalk sei nahezu ausgeschlossen („Wer sollte da noch reden wollen?“), gesprochen werden müsse aber auch über das Engagement der Stadtwerke beim Steiger Award, der ebenfalls von Sascha Hellen organisiert wird.
„Ich hoffe, dass wir am Donnerstag im Aufsichtsrat keine Fragen stellen müssen, sondern Antworten gegeben werden“, sagte Fleskes. Mögliche Konsequenzen könnten schon nachmittags im Rat der Stadt kommuniziert werden. Aus erster Hand. Stadtwerke-Chef Bernd Wilmert sei ohnehin eingeladen, einen Bericht abzugeben. „Ich glaube nicht, dass er den Atriumtalk außen vor lassen kann“, so Fleskes.