Bochum. . Auch Bundespräsident Joachim Gauck soll Ende 2010 ein Honorar von 25.000 Euro für einen Vortrag beim „Atriumtalk“ erhalten haben. Das war vor seiner Zeit als Staatsoberhaupt. Wie Steinbrück soll auch Gauck nicht aufgefordert worden sein, das Geld zu spenden.
Peer Steinbrück ist offenbar nicht der einzige Stargast beim „Atriumtalk“ der Bochumer Stadtwerke, der für seinen Auftritt 25.000 Euro Honorar kassierte. Auch der heutige Bundespräsident Joachim Gauck, der im Dezember 2010, also vor seiner Zeit als Staatsoberhaupt, in Bochum zu Gast war, bekam für seinen Auftritt diese Summe. Ein Sprecher des Bundespräsidialamtes in Berlin bestätigte laut Medienberichten eine entsprechende Meldung des Fernsehsenders RTL.
Eine Auflage des Veranstalters, das Honorar einer sozialen Einrichtung als Spende zur Verfügung zu stellen, gab es nach Angaben des Sprechers nicht. Gauck habe aber immer wieder für wohltätige Zwecke gespendet.
Unterdessen geraten die Bochumer Stadtwerke wegen ihrer Honorar-Praxis für Talk-Gäste immer stärker in die Kritik. Nach dem Wirrwarr rund um den Steinbrück-Auftritt gibt es Forderungen nach personellen Konsequenzen. Die Stadtwerke hatten zunächst erklärt, mit Steinbrück sei wie mit anderen Gästen schriftlich fixiert worden, das Honorar zu spenden. Als der SPD-Kanzlerkandidat eine Unterlassungserklärung forderte, ruderten die Bochumer zurück: es habe doch keine Spendeverpflichtung gegeben.