Bochum. . „Eine Unverschämtheit!“, ärgert sich Silvia Nelle. Die Busfahrt der Bochumerin und weiterer Mitfahrer endete in dieser Woche abrupt: „Wir wurden einfach rausgeschmissen.“

20 Minuten hatte die WAZ-Leserin am Mittwoch an der Bessemer Straße/Ursulastraße auf den 388er Bus gewartet. Statt um 16.33 Uhr machte sich der Linienbus erst um 16.52 Uhr auf den Weg Richtung Innenstadt. „Am Schauspielhaus forderte uns der Fahrer plötzlich auf, den Bus zu verlassen. Als Grund gab er die Verspätung an. Wir sollen auf andere Linien umsteigen, sagte er. Wir mussten alle raus: vier Haltestellen vor der Endstation Springorumallee. Es waren auch alte und gehbehinderte Fahrgäste im Bus. Die waren völlig hilflos“, berichtet Silvia Nelle.

Auf WAZ-Anfrage bestätigt die Bogestra den Vorfall, der offenbar kein Einzelfall ist. „Es passiert schon mal, dass größere Verspätungen auf diese Weise reingeholt werden: zum Nachteil der betroffenen Fahrgäste, aber zugunsten der Mehrheit der Menschen, die an den Haltestellen warten “, erklärt Sprecherin Sandra Bruns. Der Fahrer habe auf Anweisung der Leitstelle gestoppt. Bruns: „Er hätte die Fahrgäste aber über die Linienanschlüsse informieren müssen. Wir werden mit ihm sprechen.“

Silvia Nelle reicht das nicht. „Ich werde mein Fahrgeld von der Bogestra zurückfordern.“