Bochum. .

Bei den Rissen im Oviedo-Tunnel, der derzeit aufwändig saniert wird, handele es sich um Senkungsschäden, die aufgrund mangelnder Bergschadenssicherung entstanden seien, mutmaßte ein WAZ-Leser in einem anonymen Brief. „Die Reparaturkosten wären fast nicht erforderlich, wenn dicke Eisenkörbe unter der Fahrbahndecke damals in Beton eingegossen worden wären, und die RAG das auch bezahlt hätte“, heißt es in dem Schreiben.

Die Redaktion konfrontierte die zuständigen Fachleute im städtischen Tiefbauamt, unter dessen Aufsicht der Tunnel Anfang der 80er Jahre gebaut worden ist, mit diesen Vorwürfen. „Das stimmt nicht, es sind dort nachweislich lediglich Senkungen um maximal zwei Millimeter aufgetreten. Diese könnten allein auf Messunggenauigkeiten zurückzuführen sein“, so der zuständige Sachgebietsleiter Gisbert Soldat.

Seinerzeit habe die Westfälische Berggewerkschaftskasse (WBK), das Vorläuferunternehmen der DMT, den Baugrund genauestens untersucht. Es seien zwar tatsächlich auf den Bergbau zurückführende Hohlräume, vermutlich aufgegebene Strecken und Flöze der ehemaligen Zeche Iduna gefunden worden. Diese seien jedoch nach auch heute noch gültigen Richtlinien verfüllt und verpresst worden.

Fehler beim Bau des Tunnels

Das Tiefbauamt räumt jedoch ein, dass beim Bau des Tunnels Fehler gemacht worden seien, auf die jetzt auch die aufgetretenen Risse und das Eindringen des Wasser zurückzuführen seien. „Auf Vorschlag der ausführenden Baufirmen wurde darauf verzichtet, eine wasserundurchlässige Folie einzuziehen“, so Jürgen Maeder, stellvertretender Sachgebietsleiter.

Dadurch habe die Stadt damals zwar rund 500.000 DM gespart, die Unternehmen mussten, jedoch aufgrund der Gewährleistungspflicht ein Vielfaches in die Reparatur, der bereits kurz nach Fertigstellung der beiden gut 560 Meter langen Tunnelröhren stecken. „Eine Gefahr für die Standfestigkeit des Tunnel hat jedoch zu keiner Zeit bestanden“, versicherte Gisbert Soldat.

Die Sanierung der Risse müsse zwar, da das Land zahle, vom Steuerzahler aufgebracht werden, mache jedoch an den Gesamtkosten der Tunnelsanierung nur einen kleinen Teil aus. Beim Tunnel muss die Stadt insgesamt 2,5 Millionen Euro zuschießen.