Bochum. Zum zehnten Mal luden die Mitglieder der Bochumer Ordnungspartnerschaft zum „Sicherheitstag“ rund um die Drehscheibe und den Citypoint. Polizei, Rettungskräfte und andere Helfer in der Not präsentierten ihr Leistungsangebot und gaben Tipps.

So sicher wie am Samstag in der Innenstadt war es wohl in keiner anderen Stadt weit und breit. Rund um die Drehscheibe und den Citypoint standen Polizeibeamte, Rettungskräfte und andere Helfer in der Not mitsamt ihren Ausrüstungen. Wer beim Einkaufen gestürzt oder gar überfallen worden wäre, der hätte sicher in Sekundenschnelle eine Rundumversorgung erhalten.

Auch das Technische Hilfswerk gab Proben seines Leistungsvermögens.
Auch das Technische Hilfswerk gab Proben seines Leistungsvermögens. © Ingo Otto / WAZ FotoPool

Die Retter in der Not hatten zum „Sicherheitstag“ eingeladen, ein Informations- und Aktionstag, der jetzt zum zehnten Mal von der Bochumer „Ordnungspartnerschaft“ organisiert wurde. Diese Koalition sei eine ganz wichtige Säule der Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Sicherheitskräften, wie Polizeipräsidentin Diana Ewert sagte. Dadurch könne besser miteinander statt nur nebeneinander gearbeitet werden. Mitglieder sind die Polizei, die Stadt, die Feuerwehr, die Bogestra, der VRR, die Verkehrswacht, die DLRG, das THW, der Zoll und die Hilfsorganisation für kranke Kinder „Gulliver für Kids“.

Junge Helfer zeigen Verantwortung

Selbst der kräftige Regen am Vormittag konnte die Sicherheit kaum gefährden. Neben den vielen Einsatzfahrzeugen der einzelnen Rettungskräfte hatte die Polizei sogar ihren Wagen für die Tauchergruppe mitsamt ihrem Boot herbeigeschafft. Gleichzeitig informierten die jeweiligen Organisationen mit Vorführungen ihrer technischen und medizinischen Geräte und mit unzähligen Broschüren über ihre Leistungskraft.

Die Schirmherrin, Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz, lobte, dass neben älteren auch viele junge Leute dabei sind und damit Verantwortung übernehmen für die Sicherheit in Bochum - ehrenamtlich. Ein Beispiel ist die Jugend des Technischen Hilfswerks. In einem Zelt brachte sie den Passanten nützliche Handgriffe für ihren Alltag bei - zum Beispiel wie man mit einem Seil stabile Knoten für viele Anwendungen bindet.

Immer nur dem Opfer zuwenden

Neu auf dem Sicherheitstag war „muTiger“, eine noch junge Stiftung des VRR und der Sicherheitsfirma „Kötter“ zur Förderung von Zivilcourage. Martina Weinknecht, Prokuristin und pädagogische Leiterin von „muTiger“: „Uns ist aufgefallen, dass die Presse und die Politik zwar zu Zivilcourage auffordern. Doch niemand sagt den Menschen, wie sie es richtig machen.“ In der Presse sei dann zu lesen, dass sie sich zwar eingemischt, dabei aber Schaden genommen hätten.

Deshalb bietet „muTiger“ kostenlose Kurse (je 4 Std.) an, in denen polizeilich geschulte Kräfte zeigen, wie man sich in bedrohlichen Fällen am besten verhält. Zum Beispiel: Nie dem Täter zuwenden, immer nur dem Opfer. Der nächste Kurs findet am 16. Oktober im Bogestra-Gebäude an der Engelsburg statt. Mehr Infos bei „muTiger“ unter 0209/913 2680.

Polizeihund Lennox zeigte sein Können

Zum Programm gehörten unter anderem auch Vorführungen mit Polizeihund Lennox (9). Es ging um das „Stellen“, „Verbellen“ und Zubeißen. Testperson war Bogestra-Sprecherin Sandra Bruns. Sie trug zwar Schutzhüllen am Arm. „Man merkt trotzdem, dass er richtig zubeißt. Ich mach’s nicht noch einmal.“

Ebenfalls präsent war die Bundeswehr. Sie informierte über Laufbahn, Karrierechancen und ihren Arbeitsalttag im In- und Ausland. Hauptkommissar Rolf Greulich: „Innere Sicherheit ist wichtig, aber sie ist nichts mehr, wenn die äußere Sicherheit nicht gewährleistet ist.“