Bochum. .
Wenn es um’s Thema Mobilität geht, dürfen die Spediteure natürlich nicht fehlen. Ihr Gewerbe wuchs im Takt der industriellen Revolution kräftig mit. So entwickelten sich aus den einfachen Pferdefuhrwerken des 19. Jahrhundertes die modernen Hightech-Zugmaschinen der Gegenwart. Wir haben einen Blick hinter die Kulissen der Bochumer Spedition Tews in Gerthe geworfen, die sich immerhin schon seit 35 Jahren auf einem nicht immer ganz einfachen Markt behauptet.
Wolfgang Meyer kennt das Geschäft von der Pike auf. Er ist bei Tews so etwas wie das Mädchen für alles, vornehm ausgedrückt der Key Account Manager: „Es hat sich in den letzten Jahren bei den Speditionen viel verändert.“ Vor allem der Wegfall der Konzessionen Ende der 90er Jahre und der festen Tarife nach dem Reichskraftwagentarif wirbelten die Branche ordentlich durcheinander. Ebenfalls ein Faktor ist der Wegfall der Grenzen in der EU und Umstellungen der Industrie, die seit Jahren Warenlieferung „Just-in-Time“ erwartet. Da wird der Lkw mit der Ware zum rollenden Lager für die Industrie oder den Handel, der so kostenintensive Lagerhaltung einspart. Doch diese totale Mobilität hat Konsequenzen.
So mancher Traditionsbetrieb musste die Segel streichen
Mit seinen zwölf Lastwagen, acht Möbeltransportern und rund 40 Mitarbeitern unterschiedlicher Größe und Bauart gehört Tews eher zu den kleinen Unternehmen der Branche. Es sei nicht immer leicht, sich zu behaupten. Auch Tews muss kämpfen. Der von den Großen am Markt dominierte Preiskampf ließ bereits manchen Traditionsbetrieb die Segel streichen.
Spezialisiert auf professionelle Umzüge von Privatleuten oder kompletten Firmen aber auch dem Krafttransport innerhalb Nordrhein-Westfalens hat sich die Spedition Tews dennoch im Konzert der Großen behauptet. „Es ist für uns enorm wichtig, Marktnischen zu besetzen. Denn die großen Spediteure sind oft nicht schnell oder flexibel genug, auf bestimmte Aufträge zu reagieren.“ Wolfgang Meyer nennt ein Beispiel: Ein Kunde ruft an und möchte eine tonnenschwere Pumpe in wenigen Tagen transportiert haben. Da müssen manche passen.
Mitarbeiter werden über Tarif bezahlt
Das Rezept des Erfolgs, wenn man es denn so nennen will, sei kein Geheimnis. Ein Großteil der Mitarbeiter seit seit vielen Jahren dabei geblieben: „Wir bezahlen unsere Mitarbeiter über Tarif, legen Wert auf entsprechendes Auftreten und arbeiten mit einer modernen Fahrzeugflotte“, berichtet Wolfgang Meyer. Übrigens habe man die gerade wieder aktuelle Citylogistik, die bereits vor Jahren Lkw aus den Stadtzentren weitgehend hinaus haben wollte, praktiziert.