Bochum. . Die Polizei hat am Donnerstagmorgen bei einer großen Razzia in der rechtsextremen Szene auch vier Privatwohnungen in Bochum durchsucht. Die Inhaber sind Mitglieder des „Nationalen Widerstands Dortmund“, der verboten wurde. Der Chef des NRW-Verfassungsschutzes, Burkhard Freier, wies auf die Gefährlichkeit der Szene hin.
Bei einer großen Razzia der Dortmunder Polizei gegen Rechtsextreme am Donnerstagmorgen haben die Beamten auch vier Privatwohnungen in Bochum durchsucht. Sie liegen in Langendreer und anderen Stadtteilen. Das erklärte die Dortmunder Polizeisprecherin Cornelia Weigandt der WAZ.
600 Beamte waren im Einsatz, um in Bochum, Dortmund, Lünen, Essen, Unna, Schwerte, Herdecke, Gelsenkirchen, Hamm, Münster und Bielefeld insgesamt 93 Wohnungen und Vereinsräume zu durchsuchen. Ziel des Großeinsatzes war es, ein Vereinsverbot des NRW-Innenministers Ralf Jäger zu erlassen. Er hatte den Verein „Nationaler Widerstand Dortmund“ verboten. Vereinsvermögen wurde beschlagnahmt. Außerdem dürfen jetzt keine Symbole der Vereine mehr getragen werden.
„Diese Neonazi-Vereinigungen bekämpfen unsere Rechtsordnung“
Verboten und aufgelöst hat der Minister auch die „Kameradschaft Hamm“ und die „Kameradschaft Aachener Land“. Jäger: „Damit dünnen wir die Strukturen der Neonazis in NRW weiter aus. Ihre Aktionen richten sich gegen die Grundpfeiler unserer demokratischen Gesellschaft. Diese Neonazi-Vereinigungen bekämpfen unsere Rechtsordnung.“ Weiter sagte er: „Wir lassen es nicht zu, dass diese geistigen Brandstifter sich hier mit ihren menschenverachtenden Parolen und ihrer faschistischen Propaganda breit machen. Deshalb habe ich sie verboten und ihre Strukturen zerschlagen.“
Burkhard Freier, Chef des NRW Verfassungsschutzes, erklärte: „Diese Gruppierungen sind gefährlich. Wir stellen fest, dass es ihnen immer wieder gelingt, Jugendliche in ihre Fänge zu ziehen“.
Bei den Durchsuchungen wurden auch Schusswaffen, Schlagringe, Teleskopschlägstöcke, Springmesser, Baseballschläger, ein Morgenstern und eine Zwille geschlagnahmt. Außerdem fanden die Beamten rund 1000 Plakate der rechtsextremistischen NPD. „Dies macht deutlich, wie eng die Verflechtungen innerhalb dieser Szene sind“, erklärte der Innenminister.
Die Inhaber der in Bochum durchsuchten Wohnungen waren nach Polizeiangaben Mitglieder des „Nationalen Widerstands Dortmund“. Weitere Informationen gibt die Polizei im Laufe des Tages bekannt.