Bochum. .
„Glück auf!“, so begrüßten Oberstufenschüler der Heinrich-von-Kleist-Schule (HvK) die vierte Klasse der Frauenlob-Schule bei deren Besuch im Deutschen Bergbau-Museum. Für alle Beteiligten war dies ein Museumsbesuch der etwas anderen Art.
Im Rahmen eines Oberstufen-Projektkurses im Fach Technik beschäftigte sich die 12. Klasse der HvK über ein Jahr lang mit Themen rund um den Bergbau. Die 13 Kursteilnehmer hatten in Teams die Aufgabe, eine zum Thema passende, halbstündige Führung durch das Bergbaumuseum, inklusive Begleitmaterialien, auszuarbeiten.
Gute Noten für Engagement in der Freizeit
„Wir haben für dieses Projekt in unseren Freistunden, nach der Schule und sogar am Wochenende Hand angelegt, um hier den Kleinen unter anderem einen selbst gedrehten Film und diverse Modelle zeigen zu können, die ihnen einen Einblick in den Bergbau geben“, erzählte Sebastian Leiding (Projektkurs Team). Die Führung zum Thema Abbautechnik hatte das Schülerteam unter der Leitung von Klaus Trimborn (Kurslehrer HvK) in Kooperation mit dem Innovationszentrum Schule-Technik (IST.Bochum) ausgearbeitet und mit Unterstützung durch Tutoren der Universitäten Dortmund und Essen perfektioniert. „Auch wenn unsere Arbeit nicht unbelohnt bleibt (in Form von entsprechend guten Noten) soll das schon was heißen, wenn wir das als Schüler in unserer Freizeit machen“, sagte Fabian Zainou etwas scherzhaft.
Im Vordergrund jedoch standen, besonders aus den Augen der Viertklässler, die von den Schülerteams entwickelten Experimente zum Anfassen und Selbstmachen. Die Grundschüler durften hier zu Beispiel selbst einen Presslufthammer ausprobieren und sich wie echte Bergleute fühlen. So konnten die Großen den Kleinen die spannenden Vorgänge unter Tage näher bringen und sie so für das Thema begeistern. Beim Erkunden der Stollen und der zahlreichen Maschinen und Gerätschaften des Untertagebaus konnten hier Schüler von Schülern lernen. Begeistert waren die Viertklässler vor allem von den fachmännischen Erklärungen und praktischen Vorführungen der Bergbaumaschinen.
Besser als Infotafeln
Jan-Ole (9) von der Frauenlob-Schule sprach Temitayo Awoniyi, der bei dem Rundgang den Grundschülern alles erklärte, sein Lob aus: „Ich finde das gut, dass es an den Maschinen keine Infotafeln gibt, sondern Temitayo uns alles erklärt, weil der eine viel bessere Tafel ist“. Besonders viel Spaß fanden die Kinder am Nachbauen der Maschinen mit Modellbausätzen. Beim Zusammenstecken der Teile erkannte Moritz (10) gleich die Funktion der Maschine: „Das ist das Gerät, was die Kohle an den Wänden kaputt macht und dann mitnimmt“. Auch wenn keiner der Schüler nun als Traumberuf Bergmann werden möchte, sind sie jetzt umso mehr technikbegeistert. „Ich will später mal die großen Maschinen für die Bergleute erfinden und dann bauen“, entschloss sich Nick (10) abschließend. Da das Projekt auf großen Anklang seitens aller Teilnehmer stieß, sind die nächsten Führungen für die Zeit nach den Sommerferien bereits in Planung.