Bochum.. Reges Interesse fand die Grubenlampen-Börse im Bergbaumuseum, wo 35 Aussteller aus vier Ländern rund tausend Sammlerstücke präsentierten.

Öllampen, Fettbrandlampen, Acetylenlampen, Flammen- Sicherheitslampen, Wetterlampen, Benzinlampen, Elektrische Lampen– ein wahrer Streifzug durch die Geschichte des bergmännischen Geleuchts wartete am vergangenen Sonntag auf die Besucher der zweiten Bochumer Börse für Grubenlampen und Bergbaugeschichte im deutschen Bergbaumuseum.

Die Grubenlampensammler und -händler reisten mit ihren Bergbau-Schätzen aus ganz Deutschland, Tschechien, Niederlande und Frankreich an, um auf der diesjährigen „Glanzlichter“-Börse seltene Grubenlampen zu präsentieren, zu verkaufen und zu erwerben, aber auch um Expertenwissen auszutauschen und technische Details weiterzugeben.

Kontakt zu Grubenlampensammlern

Über tausend Exemplare an Grubenlampen haben die rund 35 Aussteller an diesem Sonntag im Gepäck. Dr. Michael Ganzelewski (49), Sammlungsleiter des Museums, hebt die Vielfalt an Grubenlampen hervor, die es zu bewundern gibt. Das Ziel der Börse sei es „die Technikgeschichte des Bergbaus durch die Beschäftigung mit den Grubenlampen der Öffentlichkeit näher zu bringen.“ Jede Bergbauregion Europas hat ihre spezifischen Lampenformen hervorgebracht. Die Sammler an diesem Tag haben sie akribisch studiert. So auch Hans-Joachim Weinberg (65) aus Nürnberg. Der Geologe befasst sich seit Jahren wissenschaftlich mit der Geschichte der Grubenlampen und hat sein Wissen in zahlreichen Büchern publiziert. Als Höhlenforscher hat er zu Studienzeiten selber Karbidlampen im Einsatz gehabt. Heute kennt er alle Hersteller und technischen Details- an diesem Tage ist er sehr gefragt.

Das kostspieligste Stück Weinbergs ist 1200 Euro wert. Es handelt sich um eine Verbundlampe der Traditionsmarke Friemann & Wolf. Auch der Aussteller Roger Reinartz (41) hat sich auf die lange Reise nach Bochum gemacht. Der Niederländer sammelt und verkauft seit etwa 20 Jahren Benzin-, Öl-, und Karbidlampen. Besonders interessant findet er den „Kontakt zu Grubenlampensammlern weltweit.“

Eva Neßbach (47), Tochter eines Bergmanns, ist noch im Bergwerk West in Kamp-Lintfort tätig. Heute ist sie auf der Suche nach Lampen, „die mir gefallen und nicht den Geldrahmen sprengen“. Auf der Suche nach Dekorativem sind auch Thorsten Klüver (42) und Annika Lilie (29). Sie haben schon zahlreiche Grubenlampenausstellungen besucht und treffen dort auch immer wieder Freunde. Klüver hat heute eine Acetylen-Handlampe erstanden, die noch funktionsfähig ist: „Ich möchte sie in einer Schiefergrube benutzen“. Es scheint, als ob an diesem Tag jeder auf seine Kosten kommt- die eingefleischten Grubenlampenfans, aber auch die Bergbau interessierten Laien.

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