Bochum. Der Grüne Pfeil bereitet vielen Autofahrern in Bochum Probleme. Immer wieder werden Bußgelder verhängt, weil Fahrer an der Ampel-Haltelinie nicht gestoppt haben.
Beim Grünen Pfeil sieht mancher rot. Peter Helder erwischte es an der Einmündung Gudrunstraße/Stadionring. Die Polizeistreife hatte sich an der Ecke postiert. Kelle raus, Papiere bitte: Flugs war der 69-Jährige um 70 Euro Bußgeld ärmer und drei Punkte in Flensburg reicher. Vorsicht, Grüner Pfeil: Etliche Fahrer bleiben auf dem Gas – und müssen dafür kräftig blechen.
Seit 2003 prangt das DDR-Überbleibsel auf Bochums Straßen. Ausreichend Zeit, sich an das Verkehrszeichen zu gewöhnen, das an stadtweit zehn Kreuzungen auch dann das Rechtsabbiegen erlaubt, wenn die Ampel auf Rot steht. Was vielen Fahrern trotz eines Zusatzschildes noch immer Probleme bereitet: Bei Rot müssen sie an der Haltelinie stoppen. Erst wenn der Weg frei ist, dürfen sie abbiegen.
Drei Schilder bereits angeschraubt
„Wir beobachten oft, dass sich Autofahrer zwar in den Kreuzungsbereich hineintasten. Aber: Sie halten nicht an“, berichtet Polizeisprecherin Kristina Räß. Das Bußgeld (70 Euro, mit Bearbeitungsgebühr 90 Euro) und die Punkte in der Verkehrssünderkartei sorgen regelmäßig für Ärger und Erstaunen. Doch die Strafe sei angemessen, meint Kristina Räß: „Sie entspricht dem Überfahren einer roten Ampel.“ Wer nicht stoppt, riskiert einen Unfall. Deshalb sei die Polizei an den Pfeil-Kreuzungen regelmäßig präsent – „durchaus auch mit gezielten Kontrollen“. Dabei müssten häufig Bußgelder verhängt werden.
Entwickelt sich eine Pfeil-Einmündung zum Gefahrenpunkt, wird das Schild abgeschraubt. In Bochum ist das bisher dreimal passiert: u.a. an der Bleichstraße/Ostring und an der Probst-Hellmich-Promenade/Berliner Straße in Wattenscheid. Zwei Fußgänger waren hier binnen eines Jahres angefahren und verletzt worden, weil die Unfallfahrer die Haltelinie überfahren hatten.
Eine Pflicht zum Rechtsabbiegen am Grünpfeil besteht übrigens nicht. Wer bei Rot trotz des Grünen Pfeils stehenbleiben will, kann und darf dies tun. Gut möglich, dass Peter Helder künftig zu den Pfeil-Verweigerern zählt. Er schwört mit Ehefrau Elke Stein und Bein, dass er an der Gudrunstraße/Stadionring angehalten hat. Er sei zu Unrecht abkassiert worden. „Ich werde mich dagegen wehren!“
Beim Grünen Pfeil sieht mancher rot.
Vorschläge erwünscht
Grüne Pfeile erlauben das Rechtsabbiegen in Bochum von der
Annastraße in die Alleestraße,
Hofsteder Straße in die neue Hofsteder Straße,
Hofsteder Straße in die Poststraße,
Poststraße in die Hofsteder Straße,
Kohlenstraße in die Schützenstraße,
Schützenstraße in die Kohlenstraße,
Springorumallee in die Wasserstraße,
Ausfahrt aus dem Bildungs- und Verwaltungszentrum (BVZ).
Wo im Bochumer Stadtgebiet könnten weitere Grüne Pfeile einrichtet werden? Schreiben Sie uns Ihre Vorschläge: per Post an die WAZ-Redaktion, Huestraße 25 in 44787 Bochum, per E-Mail an redaktion.bochum@waz.de