Allerdings wird sich im 80 000 Stücke umfassenden Schilderwald nicht allzu viel tun.
Bochum baut ab. Also zumindest einige Straßenschilder. Zum 1. September ist die Straßenverkehrsordnung überarbeitet worden. Sie sieht vor, dass manche Schilder ausrangiert werden können. Dafür sollen einige wenige neu dazu kommen. Unterm Strich versprechen sich die Verkehrsexperten, dass der Schilderwald somit etwas lichter wird. Im Bochumer Rathaus wird diese Einstellung begrüßt: „Es ist sinnvoll, die Straßen für die Verkehrsteilnehmer übersichtlicher zu gestalten. Auch wenn diese Neuerungen nur wenig ausmachen werden”, sagt Hans-Joachim Lukas vom Straßenverkehrsamt. Er nennt eine große Zahl: 80 000. Das, so habe eine Kalkulation des Tiefbauamts ergeben, sei die Zahl der Schilder, die in Bochum derzeit zu sehen sind. Allerdings inklusive der Straßennamensschilder.
Von den Schildern, die jetzt aus der Straßenverkehrsordnung gestrichen werden, kommen einige im Stadtgebiet ohnhin nicht vor. So zum Beispiel rote Dreiecke, die „Flugbetrieb” symbolisieren oder die, die auf eine „Bewegliche Brücke” aufmerksam machen. Oder auch die Kuh, „Achtung Viehtrieb”. Andere, auf die künftig verzichtet werden kann, gibt es dagegen hier (noch). Die Schneeflocke als Warnung vor Schnee- und Eisglätte, „die haben wir beispielsweise an der Schattbachstraße”. Am häufigsten von den Schildern, die ausgedient haben, komme in dieser Stadt der Hinweis auf einen Fußgängerüberweg vor, so Hans-Joachim Lukas. Das ist das schwarze Männlein, das im roten Dreieck über einen Zebrastreifen streift. Nicht jedes dieser Schilder soll sofort abgebaut werden: „Wir prüfen die Schilder und wenn wir es für sinnvoll halten, lassen wir einzelne an ihrem Standort”, sagt der Mann vom Amt.
Regelmäßige Verkehrsschauen
Regelmäßig unternehme die Stadt Rundfahrten, so genannte Verkehrsschauen, bei denen dann unter anderem auf die Notwendigkeit der Verkehrsschilder geachtet wird. Neue sollen dazu kommen, so am Kemander See viereckige Schilder die darauf hinweisen, dass Inline-Skater hier fahren dürfen. „Üblich ist, dass Inline-Skater den Fußweg nutzen sollen, wenn sie auf einen Radweg geleitet werden sollen, können wir das jetzt durch das neue Schild kennzeichnen”, sagt Hans-Joachim Lukas. Neu in Bochum werde auch das Schild „Durchlässige Sackgasse” auftauchen, das auf einen Durchgang für Fußgänger oder Radfahrer hinweise. „In diesen Fällen haben wir uns bislang beholfen, indem wir mehrere Schilder angebracht haben.”