Bochum. Sieben Mal hatte es in den vergangenen vier Wochen ein einem Mehrfamilienhaus in Bochum-Hamme gebrannt. Zuletzt am Freitag-Nachmittag. Am Samstag meldet die Polizei Erfolg bei den Ermittlungen: der mutmaßliche Brandstifter scheint gefasst. Es ist eine Bewohnerin.

Die unheimliche Brandserie in einem Mehrfamilienhaus in Bochum-Hamme - sie scheint geklärt. Das machte die Bochumer Polizei am Samstag bekannt: Wenige Stunden, nachdem am Freitag zum mittlerweile siebten Mal die Feuerwehr zu einem Löscheinsatz zu dem Haus an der Reichsstraße 4 ausrücken musste, nahmen die Ermittler eine 47-jährige Frau fest. Die Polizei ist sich sicher, dass die Frau die Brände gelegt hat.

"Uns fällt eine Last von den Schultern und den Bewohnern erst recht", sagt Polizei-Sprecher Axel Pütter am Samstag-Nachmittag im Gespräch mit der WAZ Mediengruppe. Seit Wochen hatte die Brandserie Feuerwehr und Polizei in Atem gehalten. Zuletzt drang am Freitag dichter Rauch aus den Fenstern einer Wohnung in der zweiten Etage - es war das bisher stärkste Feuer in dem Haus. Die Wohnung brannte vollständig aus. Doch der Brand brachte die Ermittler auf die Spur der mutmaßlichen Täterin.

Frau legte Teilgeständnis ab

Schon einmal hatte es in der gleichen Wohnung gebrannt. Weshalb die Polizei anfangs den Wohnungsinhaber als Brandstifter verdächtigt hatte - in den Vernehmungen aber hatte sich der Verdacht nicht erhärtet. Nun wurde das familiäre Umfeld des Wohnungsbesitzers genauer betrachtet. Dabei stießen die Ermittler auf eine 47-jährige Frau, die ebenfalls in dem Haus lebt. "Als Verwandte hatte sie legalen Zutritt zu der Wohnung", erklärte Polizei-Sprecher Axel Pütter.

Bei der Vernehmung am Freitagabend habe die Frau dann ein Teilgeständnis abgelegt. Am Samstag-Nachmittag habe dann ein Amtsrichter Haftbefehl wegen schwerer Brandstiftung erlassen. "Die Frau ist jetzt in Untersuchungshaft", erklärt Polizeisprecher Pütter. "Zu ihrem Motiv können wir noch nichts sagen", die Frau schweige sich bis dato aus. Ein Familienstreit? Axel Pütter: "Wir vermuten, dass da mehr dahinter steckt".

Wie das jüngste Feuer gelegt wurde, wird noch ermittelt.