Bochum. In einem Brief an die Bochumer Opel-Belegschaft schlagen Betriebsratschef Rainer Einenkel und Oliver Burkhard, Bezirksleiter der IG Metall NRW, alarmierende Töne an: „Es gibt nichts schönzureden. Die Lage ist dramatisch”, heißt es darin.
Rainer Einenkel, Betriebsratschef bei Opel Bochum, und Oliver Burkhard, Bezirksleiter der IG Metall NRW, schlagen Alarm. Bis Ende Mai verlange die US-Regierung ein Überlebenskonzept der von Insolvenz bedrohten Opel-Mutterfirma General Motors in Detroit. Davon werde auch die Zukunft von Opel abhängen.
„Jetzt geht es darum, dass wir nicht in den Strudel gerissen werden”, warnen Einenkel und Burkhard. Verschärft würde die Lage durch den „gewaltigen Absatzeinbruch in der gesamten Automobilindustrie”. Das treffe auch die deutschen Werke in voller Härte: „Es drohen Schichtstreichungen, mehr als 4 000 Arbeitsplätze sollen in den deutschen Opel-Werken vernichtet werden. Nach den Plänen von GM könnten Antwerpen und Bochum geschlossen und Eisenach verkauft werden.”
"Mit General Motors gibt es keine Zukunft"
Mit General Motors gebe es daher keine Zukunft. Aber auch die bisherigen Pläne (Schließung mehrerer Werke) des möglichen Opel-Investors Fiat würden bei Belegschaften, Betriebsräten, IG Metall und Politik auf Ablehnung stoßen. „Wir fordern von allen Investoren verbindliche und nachhaltige Konzepte zum Erhalt der Werke, der Beschäftigung und zukünftiger Investitionen.” Statt Personalabbau müssten Instrumente der Arbeitszeitpolitik genutzt werden.
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Etwa Kurzarbeit sei besser als Personalabbau oder drohende Kündigungen. Im Bochumer Opelwerk gibt es im Mai an sechs Tagen Kurzarbeit, weniger als geplant. Davon ist der Getriebebau wegen Vollauslastung bis zu den Sommerferien ausgenommen. Im Presswerk wird an drei Tagen weniger als geplant Kurzarbeit gemacht.
Heute wird bei einer Telefonkonferenz von Betriebsräten aller europäischer GM-Werke darüber gesprochen werden, mit welchen Aktionen man einer möglichen Werksschließung begegnen könnte. Gemeinsam mit den Gewerkschaften.