Bochum. .
Wer sich auf dem Weg zur Arbeit lieber auf den Drahtesel schwingt, als sich hinter das Steuer seines Pkw zu klemmen, der tut nicht nur was für die Umwelt, sondern auch für seine eigene Fitness. Bereits zum achten Mal wollen die Krankenkasse AOK und der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) dieses Verhalten zusätzlich beim jährlichen Wettbewerb „Mit dem Rad zur Arbeit“ belohnen.
Aufgerufen sind alle Berufstätigen, die innerhalb von drei Monaten (von Anfang Juni bis Ende August) an mindestens 20 Tagen mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. In einem „Aktionskalender“, der ab sofort in den AOK-Kundencentern erhältlich ist oder auch im Internet geführt werden kann, tragen die sportlichen Arbeiter die Tage ein, an denen sie sich per Drahtesel fortbewegt haben. Unter allen Teilnehmern, die einzeln oder auch in Radler-Teams von vier Personen starten, werden anschließend attraktive Preise verlost, darunter Städtereisen, eine Ballonfahrt und allerlei Fahrradzubehör.
Gesundheit statt Leistung
„Es geht uns dabei nicht so sehr um Höchstleistungen“, betont AOK-Sprecherin Brunhilde Großheim. Zwar gäbe es viele Radler, die mit erstaunlichen Kilometerzahlen und Zeiten glänzen würden, doch im Vordergrund stehe nicht der Leistungsdruck. Vielmehr wolle der Wettbewerb den Berufstätigen einen zusätzlichen Anreiz geben, um öfter mal das Auto stehen zu lassen und was für die Gesundheit zu tun.
Der Erfolg der ursprünglich aus Bayern importierten Aktion sei in den vergangenen acht Jahren auch im Ruhrgebiet deutlich zu spüren gewesen: Die Teilnehmerzahlen stiegen zunehmend an. „Knapp 400 Personen haben im Vorjahr mitgemacht“, so Großheim. Zusammengerechnet legten die fleißigen Pedaltreter dabei 142.297 Kilometer zurück und verbrauchten über drei Millionen Kilokalorien.
Schummeln ist unsinnig
Nachgeprüft werden die Angaben der Teilnehmer in den Kalendern aber nicht. „Das ist eine Aktion, die auf Vertrauen beruht“, erklärt Großheim. „Wer da schummelt, beschummelt sich selbst.“ Nicht zum Schummeln gehören indes Elektrofahrräder, deren Benutzung ausdrücklich erlaubt ist. „Das ist derzeit ein richtiger Boom“, weiß auch Alf Meinhövel, dessen Unternehmen Fahrrad XXL Meinhövel den Wettbewerb unterstützt.
Bei so viel Rad-Enthusiasmus spiele aber auch die Infrastruktur eine Rolle, so Stadtbaurat Ernst Kratzsch, der deshalb den Ausbau von Radwegen stärken will.