Sankt Augustin/Kreis Soest. . Mit einer groß angelegten Durchsuchungsaktion hat die Bundespolizei einen internationalen Schleuserring zerschlagen. Die Bande soll Menschen über die Türkei illegal nach Deutschland gebracht haben. Der mutmaßliche Drahtzieher lebt im Kreis Soest.
Die Bundespolizei hat einen überregionalen Schleuserring zerschlagen. Am Dienstag haben 350 Einsatzkräfte mehr als 20 Häuser und Wohnungen in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Berlin, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt durchsucht. Dabei wurden nach Angaben eines Polizeisprechers sieben Haftbefehle vollstreckt.
Die Gruppierung soll in zahlreichen Fällen syrische und irakische Staatsangehörige unter anderem über die Türkei illegal nach Deutschland gebracht haben. Gegen sie wird seit September 2010 ermittelt. Damals hatte eine fehlgeschlagene Schleusung die Aufmerksamkeit der Beamten geweckt.
Als mutmaßlicher Drahtzieher vermutet die Bundespolizei einen 43-jährigen syrischer Staatsangehöriger aus Bad Sassendorf im Kreis Soest. Er wurde in seiner Wohnung festgenommen und wie die anderen Tatverdächtigen dem Haftrichter vorgeführt.
Durchsuchungen auch im Kreis Gütersloh
Bereits am Sonntag waren Bundespolizei und Staatsanwaltschaft Hamburg mit groß angelegten Durchsuchungsaktionen gegen eine international agierende Schleuserbande vorgegangen. Beamte durchsuchten zahlreiche Objekte in Hamburg, Hannover, Berlin und im Kreis Gütersloh. Ersten Angaben zufolge wurden drei Männer im Alter von 34, 44 und 45 Jahren festgenommen. Unter den Verhafteten befinde sich auch der Kopf der türkischen Tätergruppe.
Seit Dezember 2010 ermitteln die Beamten gegen insgesamt acht Beschuldigte wegen gewerbs- und bandenmäßiger Schleusung von Ausländern, Urkunden-, Geld- und Wertzeichenfälschung sowie Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz. (dapd)