Bochum. . Das im Jahr 2011 um ein Drittel geschrumpfte Geschäftsergebnis von RWE lässt auch die Bochumer Stadtoberen nicht kalt.
Das im Jahr 2011 um ein Drittel geschrumpfte Geschäftsergebnis von RWE lässt auch die Bochumer Stadtoberen nicht kalt: Denn durch die Wertminderung in letzter Zeit ist das stattliche Paket von 6,4 Millionen RWE-Aktien der Stadt Bochum seit dem 1. Januar 2009 rund 90 Millionen Euro weniger wert geworden.
Die rasante Talfahrt hatte die CDU-Ratsfraktion noch im Januar 2011 zum Anlass genommen, erneut den Verkauf oder Teilverkauf zu fordern.
Das hatte sie schon Anfang 2008 getan, als die RWE-Aktie noch bei 90 Euro lag. Drei Jahre später pendelte sie um die 54 Euro, jetzt liegt sie nur noch bei mageren 34,73 Euro, wie Stadtkämmerer Dr. Manfred Busch am Dienstag der WAZ gegenüber bestätigte.
Doch er sieht keinen Anlass zu einer aktuellen Wertberichtigung im Finanzplan. Erstens stehe überhaupt nicht fest, ob es sich um eine dauernde Wertminderung handele - wovon er nicht ausgehe. Zweitens ständen die Aktien der Gelsenwasser AG, zu knapp 50 Prozent im Eigentum der Stadt Bochum, vorzüglich da.
Geld fließt komplett an die Städte
„Weil Gelsenwasser sich sehr gut entwickelt hat, verändert sich unsere Gesamtposition nicht“, bekräftigte der Finanzdezernent. Die Ausschüttung von Gelsenwasser lag seit 2008 jährlich über 80 Millionen Euro. Im Jahr 2010 waren es 83 Mio Euro, Tendenz steigend. Das Geld fließt fast komplett an die Städte Bochum und Dortmund.
Damit fange man den Verlust bei den RWE-Aktien auf. „Deshalb kommen wir bis 2016 auch nicht in die Nähe eines negativen Eigenkapitals“, ist Dr. Busch zuversichtlich. Jedenfalls sehe er überhaupt keinen Grund, zu diesem Zeitpunkt eine Wertberichtigung vorzunehmen. Zwischenzeitlich, in Zeiten der Energiewende, wäre der RWE-Kurs noch schlapper gewesen als heute: „Da lag sie bei 25 Euro.“