Zu: Ideen, wie die Stadt mit 100 Millionen Euro jährlich weniger auskommen könnte
Manche Ideen klingen gut, bringen aber wenig ein. So mag es auch mit dem Vorschlag der CDU bestellt sein, den Rat ab dem Jahr 2014 zu verkleinern. Die angedachten sechs Sitze weniger werden den Sparbraten nicht fett machen.
Kassenkracher sehen anders aus: Da ist die oft wiederholte Forderung der „Schwarzen im Rat” nach Verkauf der RWE- und Gelsenwasser-Aktien schon überzeugender. Da geht es nämlich um einen möglichen Verkaufserlös von mehreren hundert Millionen Euro, je nachdem, wie viele Aktien man verscherbelt.
Dieser Verkauf ist in der Bochumer Politik allerdings Glaubensfrage: SPD und Grüne halten die Aktien eisern fest, weil sie jedes Jahr eine fette Millionenrendite bringen und die Kommunalpolitiker sich wenigstens einbilden können, sie könnten die Preis- und Firmenpolitik der beiden Unternehmen mehr oder weniger mitsteuern. Was bei Gelsenwasser plausibel ist, weil Bochum da Großaktionär ist.
Auf unsere Frage, welche Projekte die CDU im Rahmen der neuen Sparpläne für entbehrlich hält, sprach Fraktionsvorsitzender Gräfingholt davon, den Kammermusiksaal in der Marienkirche in Frage zu stellen. Da müsse man jetzt über eine Nutzungsänderung nachdenken: Nebenan soll ohnehin das Konzerthaus hin.
Das klingt so, als wolle die CDU die Idee, in der Marienkirche lieber das Prinz-Regent-Theater zu etablieren, wieder aufgreifen. Viele könnten mit dieser Lösung vermutlich auch gut leben. Andererseits liegt dazu eine klare Ratsabstimmung vor – die Mehrheit wollte lieber Kammermusik. Doch jetzt herrscht erst einmal Katzenjammer, bis klar ist, wie Bochum mit 100 Mio Euro jährlich weniger auskommen soll.Und: Pläne kurz vor der Kommunalwahl kann man viele haben.