Bochum. . Das Bochumer Nirosta-Werk von ThyssenKrupp soll nach dem geplanten Verkauf der Edelstahlsparte Inoxum an den finnischen Konzern Outokumpu in Betrieb bleiben. Das ist der IG Metall zufolge ein Ergebnis der Verhandlungen, die in Essen bis heute Morgen, fünf Uhr, dauerten.
Aufatmen in Bochum, Trauer in Krefeld: Bei den Verhandlungen zwischen ThyssenKrupp und den finnischen Konzern Outokumpu über den Verkauf der Edelstahlsparte Inoxum hat es in der Nacht einen Durchbruch gegeben. Das Ergebnis der Verhandlungen: Bochum bekommt fünf Jahre Zeit, sich zu bewähren. Der Erhalt des Werks ist mindestens bis zum 31. Dezember 2016 garantiert. Ende 2015 wird die Wirtschaftlichkeit des Werks geprüft. Danach besteht die Möglichkeit, die Flüssigphase im Bochumer Werk weiter zu entwickeln, auch über 2016 hinaus. In einer ersten Stellungnahme sagte der Betriebsratsvorsitzende Frank Klein: „Ich bin sehr zufrieden, ich habe alles gekriegt, was ich wollte.“
Schlechte Nachrichten gibt es hingegen für Krefeld. Nach WAZ-Informationen soll das Werk bis Ende 2013 dort schrittweise zurückgefahren werden. Für das Bandgießen gebe es aber eine Zukunftsperspektive. Außerdem soll in Krefeld ein Forschungs- und Entwicklungszentrum für Kaltwalzprodukte entstehen.
Betriebsbedingte Kündigungen werde es aber an beiden Standorten bis Ende 2015 nicht geben, so die IG Metall.
Betriebsräte informieren die Beschäftigten
An dem neuen Konzern soll ThyssenKrupp mit einem nennenswerten Anteil beteiligt werden - die Rede ist von einem Drittel. Zurzeit informieren die Vertrauensleute und Betriebsräte die Beschäftigten in den Werken Krefeld und Bochum. In beiden Werken arbeiten jeweils rund 500 Menschen.
Mitarbeiter mit gemischten Gefühlen
An der Mahnwache vor Tor Süd im Bochumer Nirosta-Werk zeigten die Mitarbeiter am Vormittag gemischte Gefühle. "Das ist nur ein ein Teilerfolg, für die Kollegen in Krefeld sieht es schlecht aus", sagt Uwe Karus (51), der seit 22 Jahren Jahren für ThyssenKrupp Nirosta arbeitet. Kollege Drik Hausmann ergänzt: "Es war klar, dass ein Standort geschlossen wird. Ich hoffe nur, dass die Kollegen in Krefeld auch eine Chance kriegen."