Bochum. In den Augusta-Krankenanstalten freuen sich die Eltern und das Kreißsaal-Team über das erste Bochumer Baby 2012. Derweil melden Polizei und Feuerwehr einen weitgehend ruhigen Jahreswechsel.
Bochums erste Erdenbürgerin 2012 hätte um ein Haar eine Punktlandung hingelegt. 19 Minuten nach Mitternacht, der Himmel über der Innenstadt war vom Feuerwerk noch hell erleuchtet, erblickte Perpetual Enofe in der Augusta-Krankenanstalt das Licht der Welt. Neujahrsbaby und Sonntagskind: Was kann da noch schiefgehen?
Stattliche 3900 Gramm, stolze 54 Zentimeter Länge, 37 Zentimeter Kopfumfang: Mit Idealmaßen startet die kleine Perpetual (das bedeutet „beständig“, „immerwährend“) ins Abenteuer Leben. Sie ist das dritte Kind von Doris Enofe (28) – und die dritte Tochter. Der Wonneproppen ist ebenso wohlauf wie die aus Nigeria stammende Mutter, die mit ihrem Ehemann in Bochum wohnt.
Steigende Geburtenrate
Freude herrscht nicht nur bei Mama und Papa, sondern auch beim Team der Augusta-Frauenklinik an der Bergstraße. „Sind wir diesmal die Ersten“, fragten die Hebammen am Sonntagmorgen gespannt die WAZ. Sind sie! Vor einem Jahr verging der 1. Januar im Augusta ohne Entbindung; das St. Elisabeth-Hospital holte den Pampers-Cup 2011. Diesmal muss sich das „Elli“ beim Neujahrsbaby mit Platz zwei begnügen – wenn auch nach einem Köpfchen-an-Köpfchen-Rennen. Nur gut eine Stunde nach der Geburt von Perpetual, exakt um 1.25 Uhr, ertönte an der Bleichstraße der erste Schrei des neuen Jahres. „Unser erstes Baby 2012 hat den Namen Luisa, wiegt 4050 Gramm und ist 53 Zentimeter groß“, verkündete die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe. Luisa präsentierte sich als lebhaftes Mädchen: „Sie hat sofort laut und kräftig geschrien, sich aber in den Armen der Mutter schnell beruhigt“, berichteten die St. Elisabeth-Hebammen. Es ist das erste Kind von Silke und Heiko aus Herne.
Luisa geht, wenn auch knapp, nicht mehr in die Statistik für 2011 ein. Im vergangenen Jahr verzeichnete das St. Elisabeth-Hospital 1143 Geburten mit 1176 Kindern. Das sind 55 Geburten mehr als 2010. 33 Mal gab es Mehrlinge, davon einmal Drillinge.
Schießerei in Wattenscheid
Nach einem relativ ruhigen Jahreswechsel sah es für die Polizei aus. Dann jedoch hielt die Schießerei in Wattenscheid am Neujahrsmorgen die Beamten in Atem. Eine Stunde später ereignete sich auf der Herner Straße ein schwerer Verkehrsunfall. In Höhe der Falkstraße stießen ein Pkw und ein Taxi zusammen. Personen seien in einem Fahrzeug eingeklemmt, hieß es. Dies bestätigte sich glücklicherweise nicht. Allerdings wurden bei dem Unfall zwei Personen verletzt. Beide mussten in Krankenhäuser gebracht werden.
Schießerei auf der Hochstraße
Alkoholkonsum und Schlägereien
15 Mal musste die Feuerwehr an Silvester zu kleineren Bränden ausrücken: eine vergleichsweise geringe Zahl. Die Hinweise und Warnungen für den Umgang mit Feuerwerkskörpern haben offenbar Wirkung gezeigt: „Es blieb bei Routineeinsätzen ohne Verletzte.“ Zehn Mülltonnen standen in Flammen. Am Peter-Parler-Weg gerieten vermutlich durch Feuerwerkskörper Gegenstände in einer Garage in Brand. Auch hier waren die Blauröcke mit einem Strahlrohr schnell zur Stelle. Bei den Brandeinsätzen wurde die Berufsfeuerwehr durch die Löscheinheiten Nord, Querenburg, Günnigfeld und Linden der Freiwilligen Wehr unterstützt.
Deutlich häufiger als die Löschfahrzeuge waren die Rettungswagen und Notarztfahrzeuge der Feuerwehr im Einsatz. 100 Mal mussten sie zu medizinischen Notfällen ausrücken. Rund um den Jahreswechsel waren vor allem Verletzungen durch Feuerwerkskörper die Ursache. In den späteren Nachtstunden machten meist überhöhter Alkoholkonsum und Verletzungen nach Schlägereien die Hilfe der Ärzte und Sanitäter erforderlich. „Ein Viertel der Rettungsdiensteinsätze lag in der Bochumer Innenstadt“, berichtet die Feuerwehr.