Bochum. .

Der Komplex des künftigen Einkaufscenters gibt schon jetzt, ein halbes Jahr vor seiner Fertigstellung, der Castroper Straße eine neue Prägung. Zwischen I. Parallel- und Matthias-Claudius-Straße wächst seit dem Frühjahr ein neues Nahversorgungszentrum heran.

Was heute zu sehen ist, bildet indes nur den ersten Bauabschnitt. Für den zweiten Teil wurde soeben baurechtlich grünes Licht erteilt. Die Schoofs-Gruppe baut auf dem 11.000 Quadratmeter großen ehemaligen Areal von Thyssen-Krupp ein so genanntes Fachmarktzentrum vor allem für die Nahversorgung. Mieter werden u.a. sein der Discounter Aldi (zieht aus der Nachbarschaft mit in den Komplex), Edeka, Rossmann und Takko. Insgesamt sieben Läden sind vorgesehen (die Mietfläche wird 6175 Quadratmeter betragen).

Erster Bauabschnitt voraussichtlich im Mai fertig

Im beschleunigten Verfahren kann der Ausbau erfolgen, den der Projektentwickler aus Kevelaer schon früh angekündigt hatte und der Teil des vorhabenbezogenen Bebauungsplans ist: Sobald der erste Bauabschnitt voraussichtlich im Mai 2012 fertig sein wird, sollen noch zwei weitere Bauabschnitte folgen, wie Boris Beilhartz, Leiter der Projektentwicklungsabteilung der Schoofs-Gruppe, erklärte. „Es ist geplant, zwei weitere Ladenlokale mit 1000 und 800 Quadratmetern zu errichten; wir würden gern Bauabschnitt zwei und drei zusammen bauen.“ Die Art der Nutzung mochte er nicht verraten.

Der Bereich „Große Voede“ soll eine maximale Verkaufsfläche von 3300 Quadratmetern mit zentrenrelevanten Sortimenten umfassen, hinzu kommen weitere etwa 3500m2 mit zusätzlichen Angeboten und Dienstleistungen; der Anbau wird ermöglicht im Rahmen des Masterplans Einzelhandel. Die Stadt betont, dass weiterer zentrenrelevanter Einzelhandel nicht zugelassen wird, um negative Auswirkungen auf andere zentrale Nahversorgungsbereiche wie das Zentrum Kornharpen, aber auch die Innenstadt Bochums zu vermeiden.

Kritik im Vorfeld

Damit entsteht an der Castroper Straße ein Einkaufszentrum in nicht unerheblicher Größe. Im Vorfeld hagelte es schon Kritik, als am Rohbau deutlich wurde, dass das Fachmarktzentrum allein vom Parkplatz aus, der hinter dem Komplex liegt, niveaugleich erreichbar sein wird. Der Projektentwickler will damit die Topographie des Geländes aufgreifen, das nach hinten ansteigt. Das heißt, dass von der Castroper Straße aus ein Sanitärfachhandel, Drogeriemarkt und ein Bekleidungsgeschäft erreichbar sein werden, im Obergeschoss sollen zwei Lebensmittelgeschäfte untergebracht werden, eine Apotheke und ein kleiner gastronomischer Betrieb.

Im unteren wie im oberen Bereich sind somit ebenerdige Zugänge vorgesehen. Die Supermärkte werden somit vom Parkplatz aus barrierefrei erreichbar, was nur möglich wird, indem sie ins erste Obergeschoss platziert werden. Das aber wird zur Folge haben, dass Kunden ohne Auto außen ums Gebäude herum gehen müssen. Für alte Menschen oder solche, die gehbehindert sind, keine akzeptable Lösung. Von der Castroper Straße werden diese Läden zunächst nur über Treppen erreichbar sein, später soll ein Aufzug installiert werden, so der Investor.