Bochum. .

„Im Advent, im Advent ist ein Licht erwacht. Und es leuchtet und brennt durch die dunkle Nacht . . .“ Schon von weit her ist der kleine Chor, der sich vor dem Haus von Familie Pras versammelt hat, gut zu hören. Alle sind sie gekommen: Mitglieder der Gemeinde Heilig-Geist, Familie und Freunde, um eine halbe Stunde bei Keksen, Bratwurst und Glühwein dem „begehbaren Adventskalender“ beizuwohnen.

Eine Idee, die so simpel wie schön ist, zieht gerade ihre Kreise durch eine Reihe von Bochumer Kirchengemeinden. Einen „begehbaren Adventskalender“ gibt es bereits in Werne und Altenbochum, nun ist er zum ersten Mal auch in der Gemeinde Heilig-Geist in Harpen zu erleben. Dahinter steckt, dass eine Familie oder eine Institution für jeweils einen Abend im Advent sprichwörtlich ein Türchen öffnet: mal ist es eine Apotheke oder ein Kindergarten, mal ist es Familie Becker oder Dietz.

Grillen, Gitarre spielen und eine gute Zeit haben

Ein hübsch dekoriertes Fenster zeigt wie bei einem Adventskalender das Datum, während sich jeder, der Lust hat, vor dem Haus zum gemeinsamen Singen trifft. Es wird Gitarre gespielt, gegrillt – und gemeinsam einfach eine schöne Zeit verlebt.

„Wir hatten von dieser Aktion schon aus anderen Stadtteilen gehört“, erzählt Hannelore Kampschulte von der Heilig-Geist-Gemeinde. „Das fanden wir so toll, das wir gedacht haben: Das machen wir auch.“ Zwar öffnen sich keine 24, sondern nur 21 Türchen, dafür aber genug Freiwillige zu finden, sei kein Problem gewesen: „Die Resonanz war groß“, meint Kampschulte. An einem Abend traf man sich auch bei den Stübers, der Familie des Bochumer Ex-OBs. „Er hatte großen Spaß dabei.“

Heute ist Familie Pras an der Reihe. Gut 20 Gemeindemitglieder stehen trotz der Kälte eisern bei der Familie vor der Tür und singen sich warm. „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit...“ Während der Grill schon angeworfen wird und ein wenig Wärme spendet, ist die Stimmung bestens. „Ich freu mich einfach, dass ich Teil dieser Aktion sein darf“, meint Maria Pras. „In der heutigen Zeit ist es doch wichtig, ein wenig zusammen zu rücken.“