Bochum. .
Das Modehaus Baltz steht erneut vor einer Erweiterung. Nachdem Inhaber Baltz erst 2009 sein Haus auf sechs Etagen aufgestockt hat, will er im nächsten Jahr in der Nachbarschaft anbauen.
Die Ausschreibung läuft: Vorgesehen ist ein Neubau mit neun Stockwerken an der Schützenbahn; damit nähert sich Baltz in der Höhenausrichtung dem Nachbarn Sparkasse an. Für den Ausbau hat Baltz im vergangenen Jahr das Gebäude Schützenbahn 8 und 10 gekauft. Diese füllen die Lücke im Dreieck, den das Textilkaufhaus bildet. Geschäfte sind bereits aus- und umgezogen mit Ausnahme des Dönnninghaus-Imbisses. Die Ecke wird abgerissen.
Im Frühjahr, so rechnet der Bochumer Architekt Reinhard Beckedahl, könnte das Projekt starten. Er will sich bei der Fassade am vorhandenen 70er-Jahre-Bau orientieren. Besonderes Detail soll ein gläserner Aufzug sein, der die Außenwand entlangschwebt. „Von dort kann man weit in die Innenstadt blicken, sieht das Kortumhaus und die Massenbergstraße.“
Geschätzte eineinhalb Jahre Bauzeit
Bislang endet das Kaufhaus mit dem Aufzug und dem alten Treppenhaus hin zum Nachbargebäude. „An dieser Stelle soll später, sobald der Neubau fertig ist, ein Durchbruch erfolgen“, so Beckedahl. Das neue Gebäude wird passgenau in der Lücke in die Höhe wachsen. Der Anbau soll eine Fassade aus Naturstein. Glas und Ziegel bekommen. Eingekauft werden kann indes nicht auf allen neun Etagen. Oben werden zwei Stockwerke für Verwaltung und Technik vorgehalten. Der Stiepeler Architekt rechnet mit eineinhalb Jahren Bauzeit.
Die Gesamt-Ausbaufläche liegt bei 3750 Quadratmetern, 2400 qm davon sind als Verkaufsfläche vorgesehen, der Rest wird Verwaltung und Technik. Ausgeschrieben sind alle Arbeiten, vom Rohbau über Stahlkonstruktion bis zum Blitzschutz. Derzeit werden also Angebote von Firmen eingeholt. Auf Architekturforen rätseln Teilnehmer noch, welcher Bauherr wohl hinter dem neunstöckigen Kaufhaus steckten mag.
Eine "hohe, einstellige Millionensumme"
„Wir verhandeln seit gut eineinhalb Jahren mit Herrn Baltz. Der Bauantrag liegt vor. Probleme gab’s zunächst, weil unter dem geplanten Gebäudeteil die Grundwasserbewirtschaftung liegt. Eine Lösung wurde gefunden, indem die Lückenbebauung auf Pfählen erfolgen soll“, erklärt Baudezernent Dr. Ernst Kratzsch dazu auf Anfrage.
Andor Baltz will, sobald die Abriss- und Bautermine feststehen, die Nachbarn ringsum im Detail über sein Vorhaben informieren. Investiert werde eine „hohe, einstellige Millionensumme“.
Er wagt diesen Schritt, um sein Haus am Markt zu sichern, vor allem mit Blick auf die Planungen am Justizstandort Viktoriastraße. „Wir wollen den Standort Boulevard damit stärken, zudem soll Baltz erstes Haus am Platz bleiben.“