Herbert Grönemeyer bei der Heimkehr nach Bochum gefeiert
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Bochum.
Am 10. November holten die NRW-Lokalradios Herbert Grönemeyer vor dem Verkaufsstart seiner neuen Live-DVD und Tour zu einem exklusiven Konzert zurück in seine Heimatstadt Bochum. Im Schauspielhaus wurde der Sänger frenetisch gefeiert.
„Das geht zu Herzen“ rief Herbie einmal in den tosenden Applaus, und jeder der knapp 800 Zuschauer konnte dem Musiker ansehen, wie sehr. Denn der Empfang und Jubel zeugten von inniger Verbindung. Der Ort für das intime Radiokonzert hätte nicht besser gewählt sein können. Sicherlich eine Sternstunde in der Karriere Grönemeyers und auch Fans, die dabei sein konnten. Die waren gleich mehrfach glücklich: dass sie die Tickets im Privatradio gewonnen hatten und dass ihr „Herbie“ eine sensationelle Show bot.
Kurze Theatergeschichte
Gleich zu Beginn erzählte er aber von seiner ersten Begegnung mit dem Theater an der Königsallee. „Ich war 17 Jahre alt, ein Jahr vor dem Abitur, kam ‘rein. Da lag so ein bekiffter Regisseur, ich spielte eher schlecht eine verjazzte Variante von ‘Für Elise’ vor. Der fand das ‘gigantisch’“. Danach hätte er noch als Till Uhlenspiegel das Publikum vergrault. Das war es dann schon mit Herbert Grönemeyer am Bochumer Theater, was folgt ist deutsche Pop-Geschichte.
Eine Stunde würde er spielen, so war zuvor zu hören, das klassische Format des Radiokonzertes. Doch als der Blonde nach 70 Minuten Konzert ankündigte, er würde nun eine kurze Pause einlegen, ahnten, ja wussten die begeistert mitgehenden Fans, dass dieses Konzert mehr sein würde als eine Stippvisite des Wahl-Londoners in seiner Heimat. Da hatte er schon die Hymne „Bochum“ gespielt und das Publikum in selige Trunkenheit versetzt.
Grönemeyer in Bochum
1/10
Mehr „Bochum“ als mit Herbert im Schauspielhaus geht kaum, auch wenn das Auditorium der Ticketgewinnern aus dem ganzen Bundesgebiet anreiste. In großen Gruppen sah man sie schon am späten Nachmittag vor dem Bratwursthäuschen im Bermudadreieck dem Geist des Meisters kulinarisch nachspüren. Da war es zu verschmerzen, dass Grönemeyer am Abend auf den Hit „Currywurst“ verzichtete. Denn mit 23 Titeln, darunter viele seines aktuellen Albums „Schiffsverkehr“ sättigte er in fast zweieinhalb Stunden die Zuhörer.
Der heimgekehrte Bochumer Junge
Aus seiner insgesamt elf-köpfigen musikalischen Begleitung stach immer wieder Frank Kirchner heraus, der Saxofonist, der ihn seit 1986 auf allen Touren begleitet. Der dreiköpfige Background-Chor zeigte sich dagegen nicht immer auf der Höhe.
Doch das interessierte an diesem Abend niemanden, im Mittelpunkt stand der heimgekehrte Bochumer Junge, der sich mit Charme im immerwährenden Duett mit dem Publikum („Vielleicht könnt Ihr bei der nächsten Tour als Chor mitfahren!?“) durch seine Hits sang und sich trotz einer Verletzung zu gewagten Tanzeinlagen hinreißen ließ. Bis bald, Herbert.
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