Bochum. .

Erneut hat es in Bochum gebrannt. Diesmal passierte es auf dem Dach eines Mehrfamilienhauses an der Stiepeler Straße. Es entstand bei Dachdeckerarbeiten. In einem anderen Fall, am 5. Oktober im Hotel Fey, geht die Kripo aber von Brandstiftung aus.

Schon wieder hat es in Bochum gebrannt. Am Montag (24. Oktober) erwischte es ein dreigeschossiges Wohnhaus an der Stiepeler Straße 104. Dort drang starker Rauch aus dem Flachdach. Der Brand fügt sich in eine ganze Serie, die seit August die Feuerwehr in Atem hält. In fast allen Fällen glaubt die Kripo an einen technischen Defekt, beziehungsweise ist sich sicher. In einem Fall aber, erfuhr am Montag die WAZ, glaubt sie an Brandstiftung.

In der Nacht des 5. Oktober war im Hotel Fey an der Hofsteder Straße im zweiten Stock ein Feuer ausgebrochen, in einem Wäscheschrank. Der Rauch stieg so heftig ins Dachgeschoss, dass ein Bewohner verzweifelt aufs Dach kletterte. Dort holte ihn die Feuerwehr mit einer Drehleiter herunter. Polizeisprecherin Kristina Räß zur WAZ: „Wir gehen davon aus, dass es Brandstiftung war. Einen technischen Defekt schließen wir aus.“ Weitere Angaben zu einem möglichen Tatverdächtigen machte sie nicht. „Die Ermittlungen dauern an.“ In dem Hotel waren damals außer dem Geretteten nur zwei Gäste im ersten Stock. Auch sie wurden gerettet.

Hotel-Betreiberin: „Aber man möchte doch wissen, wer es war“

Das schlichte Hotel (zehn Zimmer) betreibt Elfriede Fey (71). Schon seit 43 Jahren. Die Versicherung werde zwar bezahlen, sagte sie am Montag. „Aber man möchte doch wissen, wer es war.“ Bis heute sind einige Zimmer beschädigt. Sie erinnert sich noch gut an den Brand. „Von zehn nach 12 bis halb vier habe ich draußen gestanden. Was meinen Sie, was ich durchgefroren war.“

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Von DerWesten

Seit 18. August, als in Langendreer das Wohnhaus mit dem „Zwischenfall“ brannte, ist die Feuerwehr fast im Dauereinsatz. Auf derselben Straße brannte es seitdem in zwei weiteren Wohnhäusern. Dabei starb sogar eine Bewohnerin (85). In diesem Fall ist die Kripo von einem Kurzschluss in einer Steckdose als Ursache überzeugt. In den anderen beiden Fällen vermutet sie einen technischen Defekt. Außerdem gab es seitdem noch weitere kleinere Brände in Wohnhäusern in Bochum, in Wattenscheid sogar einen großen (Blücherstraße).

Feuerwehr öffnete mit Kettensägen das Dach

An diesem Montag nun das Feuer an der Stiepel Straße in Querenburg. Gegen 15.05 Uhr war laut Feuerwehr das Flachdach in Brand geraten, vermutlich durch Dachdeckerarbeiten. Ein Arbeiter hatte Alarm geschlagen. Zwölf Propangasflaschen holten die Feuerwehrmänner vom Dach. Mit Kettensägen öffneten sie das Dach und löschten die Brandnester. Auch zwei Strahlrohre und eine Drehleiter kamen zum Einsatz. Bereits vorher hatten alle Bewohner das Gebäude selbst verlassen. Verletzt wurde keiner. Alle Wohnungen blieben bewohnbar. Gerettet werden musste lediglich - vorsorglich - ein Kaninchen, das allein in einer Wohnung war.