Bochum. .
Die großen Dauersorgen in der Bochumer Drogenszene sind seit dem vergangenen Wochenende noch größer. Da wurden bei vier Heroinkonsumenten die typischen Symptome der extrem schnell süchtig machenden Synthetikdroge „Krokodil“ aus Russland festgestellt, auch „Krok“ genannt.
Die Polizei geht davon aus, dass es beim Heroinverkauf am Hauptbahnhof beigemischt wurde. Polizeisprecher Volker Schütte sagte am Dienstag der WAZ: „Heroin ist schlimm, aber Krok ist eine Steigerung in höchster Potenz in seiner Gefährlichkeit.“ WAZ-Redakteur Bernd Kiesewetter sprach über das Problem mit dem leitenden Arzt der Bochumer Drogenberatungsstelle „Krisenhilfe e.V.“, Dr. Heinrich Elsner (57).
Warum ist Krokodil so gefährlich?
„Das Gefährliche sind die illegale Herstellung und das Verbleiben der Schadstoffe - unter anderem Kodein, roter Phosphor und Jod - in der Substanz. Und das kommt, wenn man es spritzt, mit in den Körper. Die Folgen sind desaströse Gewebeschäden sowohl an der Einstichstelle als auch im ganzen Körper. Das kann zu einem Verfaulen aller inneren Organe führen, je nachdem wohin der Dreck kommt. Man verfault von innen. Er frisst einen von innen auf. Daher der Name Krokodil.“
Wie behandeln Sie das?
„Die vier Patienten waren hier Gäste im offenen Drogencafé an der Viktoriastraße. Sie sollten zu einer fachärztlichen Behandlung gehen. Die Krisenhilfe kann bei der Vermittlung helfen.“
Wie können sich die Drogenkranken davor schützen?
„Gar nicht, außer nicht zu konsumieren. - Eine medizinische Hilfe wäre das Methadon-Programm. Aber sagen Sie mal einem Süchtigen, er solle nicht konsumieren. Sie kaufen Heroin und wissen nicht, dass da Krokodil drin ist.“