Bochum. .

Die Polizei in Nordrhein-Westfalen warnt vor einer neuen Droge. „Krok“ verursacht großflächige Haut- und Gewebeschäden, im fortgeschrittenen Stadium fault der Körper schlicht weg. Erste Fälle aus Bochum bekannt.

Es gibt ganz fürchterliche Bilder von Menschen, die „Krok“ (von: Krokodil) genommen haben. Die als Heroinersatz genutzte Droge verursacht großflächige Haut- und Gewebeschäden, im fortgeschrittenen Stadium fault der Körper schlicht weg. Nun ist „Krok“ zum ersten Mal in Nordrhein-Westfalen aufgetaucht, wie das Landeskriminalamt am Montag auf NRZ-Nachfrage bestätigte. Der Polizei in Bochum und der dortigen Krisenhilfe sind vier Fälle bekannt geworden, in denen sich Personen „Krok“ spritzten. Alle glaubten offenbar, Heroin genommen zu haben.

„Wir können nur eindringlich vor ‘Krok’ warnen – dieses Zeug ist saugefährlich“

„Krok“ stammt ursprünglich aus Russland. Der Wirkstoff ist Desomorphin. „Krok“ wird aus Codeinpillen, Feuerzeugbenzin und aggressiver, sehr billiger Chemie wie Farbverdünner und Phosphorsäure hergestellt. Innerhalb weniger Stunden nach einer Injektion mit „Krok“ wird die Haut an der Einspritzstelle schuppig, und wird reptilienartig grün-grau – daher der Name der Droge.

In Bochum stellten die betroffenen vier Personen nach Drogengebrauch eben diese Verfärbungen fest und wandten sich zunächst an Sozialarbeiter. Die Polizei ist alarmiert: „Wir können nur eindringlich vor ‘Krok’ warnen – dieses Zeug ist saugefährlich“, sagte Polizeisprecher Volker Schütte der NRZ. Das hochgiftige ‘Krok’ kann zum Zerplatzen von Blutgefäßen, zu Leberversagen und damit zum Tod führen. Völlig unklar ist die Herkunft der Droge. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, das zu klären“, sagte Schütte. Derzeit geht die Polizei davon aus, dass im Raum Bochum Heroin verkauft wird, dem die Droge beigemischt wurde.