René Marik lässt mit Maulwurf & Co. im Ruhr-Congress Bochum 900 Fans johlen
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Bochum.
Wenn in zwei Wochen in Köln der Deutsche Comedy-Preis verliehen wird, ist René Marik in der Königskategorie „Bester Komiker“ nominiert. Warum, zeigt er im Ruhr-Congress.
Zwar blieb der Zuspruch hinter den Erwartungen zurück: Das aktuelle Programm „KasperPop“ wollten nur 900 Besucher sehen. Die immerhin amüsierten sich köstlich über das Puppenspiel des einstigen Kfz-Mechanikers, Hausbesetzers und Punkmusikers, der sein Fach in den 90er Jahren an der Hochschule für Schauspielkunst in Berlin von der Pike auf erlernt und es bis zum Diplom gebracht hat.
Was in den einschlägigen TV-Sendungen in Häppchen verabreicht wird, verfehlt auch als Gesamtkunstwerk nicht seine Wirkung. Mariks stärkste Figur und gleichfalls Publikumsliebling ist der blinde Maulwurf mit dem hinreißenden Sprachfehler. Der debile Wühler zerfließt vor Liebe zur stumm-strohdummen „Barbe“ (eine Barbie-Puppe) und versucht sich samt Zauberstab als „Hage Potte“ (Harry Potter).
Dem ungeübten Zuhörer fällt nicht immer leicht, das Gestammel des Maulwurfs zu verstehen. Nicht schlimm: In etlichen Szenen sind es die effektvoll inszenierten Pausen, die den Mini-Dramen die absurden Momente verleihen.
Der blasierte Frosch Falkenhorst, der prollige Eisbär Kalle oder der herrlich zynische „Hasskasper“: Auch seinen weiteren Figuren haucht Marik mit Spielfreude Charakter und Witz ein. Genial: Allein mit seinen Händen lässt er Putzlappen kommunizieren. Das Beste auch hier: die verzweifelten, dadaistisch anmutenden Leer-Sekunden zwischen dem Lappengeplapper.
René Marik beim ZFR
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Als Puppenspieler brillant, vermag Marik als Musiker nicht zu überzeugen. Seinen musikalischen Intermezzi, vorgetragen mit Ingo „Professor Inge“ Günther an der Tastatur, hört das das Publikum eher geduldig zu. „Ne, ne, ne, ne, ne“, würde der Maulwurf sein Haupt schütteln. Nicht Pop und Punk, sondern die Puppen sind es, die den Berliner unverwechselbar, komisch und preiswürdig machen.
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