Bochum.

Die Disco-Dance-Weltmeisterschaft im Bochumer Ruhr-Congress wurde per Livestream weltweit übertragen. 2000 Tänzerinnen und Tänzer aus 20 Nationen zeigten von Donnerstag bis Sonntag Spitzensport am Stadionring.

Südafrika, Russland, Skandinavien, Berlin: Rund um den Globus wurden bis Sonntag Tanzpartys per Internet-Fernsehen gefeiert. Die Bilder gingen als Live-Stream aus Bochum auf Sendung – und machten die Disco-Dance-Weltmeisterschaft nicht nur zu einem sportlichen, sondern auch multimedialen Ereignis.

„Wir wollen beim Tanzsport in der 1. Liga mitspielen“, sagt Andreas Kuchajda, Geschäftsführer der Bochumer Veranstaltungs-GmbH. Seine Aufforderung wird erhört. Was mit der HipHop-WM 2010 begann, fand mit der Disco-Dance-WM im Ruhr-Congress seine Fortsetzung. 2000 Tänzerinnen und Tänzer aus 20 Nationen (Kuchajda: „Das sind 2000 Botschafter für ein junges Bochum“) zeigten von Donnerstag bis Sonntag Spitzensport am Stadionring.

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Disco-Dance: Das hat nichts mit den ein- oder zweisamen Verrenkungen zu vorgerückter Stunde in der Vorstadt-Zappelbude zu tun. Die Darbietungen der Athleten gleichen eher dem Bodenturnen. Flick-Flacks und atemberaubende Figuren prägen die Choreographien zu stampfenden 130 beats per minute. Allein die glitzernden Kostüme erinnern an alte Travolta-Saturday-Night-Fever-Zeiten.

In 25 Kategorien wurden die WM-Pokale vergeben. Die Top-Favoriten kamen aus Skandinavien, vor allem Norwegen und Dänemark. Die deutschen Teilnehmer verfehlten das Treppchen. Der TTC Rot-Weiß Silber, der 134 Tänzer stellte, durfte sich gleichwohl als Gewinner fühlen. Der Bochumer Verein trug wesentlich zur straffen Organisation bei. „Alles hat geklappt, es kam zu keinerlei Problemen. Das ist bei einem so großen Teilnehmerfeld international nicht selbstverständlich“, so bovg-Sprecher Sven Bioly, der sich an den vier Turniertagen über jeweils 1000 Besucher freuen konnte.

Nur mit einem Plan lagen die Veranstalter falsch. Die WM-Party am späten Freitagabend im „Cashmere-Club“ war mäßig besucht: was für die Professionalität der Tänzer spricht. Die mussten tags darauf ihre Höchstleistung abrufen. Immerhin schaute die Heimat per Internet zu.