Bochum. .

„Wer unternimmt etwas gegen diese Schandflecken?“ Liesel Riechmann mag den Verfall in ihrer Nachbarschaft nicht mehr hinnehmen. „Wir sammeln Unterschriften und werden die Oberbürgermeisterin persönlich um Hilfe bitten.“

Unscheinbar, ruhig, ordentlich: Die Dannenbaumstraße ist eine Wohnstraße, wie es sie dutzendfach in Bochum gibt. Liesel Riechmann lebt seit ihrer Geburt hier. Gerne, wie sie betont. Doch die Häuser, besser: Ruinen Nummer 30 und 34 lassen die 71-Jährigen an ihrer Heimatstadt zweifeln.

Seit den 80er Jahren, klagt die WAZ-Leserin, verkommen die Häuser. Die Eigentumsverhältnisse seien ungeklärt. „Fakt ist: Beide Gebäude stehen seit Jahren leer.“ Im Backsteinhaus Nr. 34 wüteten vor Monaten die Flammen. Die Fensterscheiben platzten. „Seither spielen immer wieder Kinder in der Ruine“, beobachtet Liesel Riechmann: „Für die Kleinen ist das bestimmt abenteuerlich. Ich halte das für lebensgefährlich. Wird denn erst was getan, wenn etwas Schlimmes passiert ist?“

„Wir haben bei einem der Gebäude eine Absperrung vorgenommen, weil Dachziegel heruntergefallen waren. Am anderen Haus hängt ein Warnschild ,Betreten verboten’. Ansonsten haben wir keine Handhabe, da es sich nicht um städtisches Eigentum handelt“, bedauert Stadtsprecher Thomas Sprenger. Sehr wohl verstehe er die Sorgen und den Ärger der Anwohner. „Aber ähnlich wie beim Hotel Eden in der Innenstadt bleibt uns nur, die Inhaber auf den schlimmen Zustand aufmerksam zu machen.“ Für Liesel Riechmann viel zu wenig: „Jetzt werden wir aktiv!“

Unverzüglich handeln will die Stadtverwaltung auf der Königsallee. „Das Löwen-denkmal hat dringend eine Generalüberholung nötig. Zuletzt war das Grünflächenamt nach einer Beschwerde vor zwei Jahren tätig“, grollt Günter Jansen. Zwar mag Stadtsprecher Sprenger dem WAZ-Leser nicht ganz folgen: „Das Denkmal selbst bedarf aus unserer Sicht keiner Reinigung.“ Allerdings befindet sich der Vorplatz in einem traurigen Zustand. „Das Umwelt- und Grünflächenamt wird ihn in dieser Woche säubern.“

Nicht aktiv wird die Stadt auf der Ottilie-Schönewald-Straße. Helga Salzmann ärgert sich über Autofahrer, die vor den plattierten Übergängen auf dem Grünstreifen parken und den Zugang zur Fahrbahn versperren. „Ein Parkverbot“, betont die Stadt, „gibt es nur vor Grundstückszufahren und abgesenkten Bordsteinen.“