Wattenscheid. .

Anwohner und Spaziergänger kritisieren es als „Schandfleck“. Nicht nur optisch ist das ehemalige Hotel am Südpark und das mit Müll übersäte Umfeld an der Ecke Höntroper-/Gartenstraße eine Zumutung.

Besorgte Bürger fragen sich auch, ob die Brandruine einsturzgefährdet und ausreichend gesichert sei. Und welche Gestalten sich nachts im Innen- und Außenbereich herumtreiben.

Es tut sich allerdings etwas – wenn auch nur auf dem Papier. „Der Stadt Bochum liegt ein Antrag auf Vorbescheid zur Aufstockung des Gebäudes vor – ein Geschoss mehr, bisher sind es zwei – und ein Antrag auf Wiederherstellung als Hotel“, erklärt Stadtsprecherin Barbara Gottschlich. Antragsteller sei eine GbR.

Der Antrag liege seit knapp drei Monaten vor, es fehlten aber noch Unterlagen. „Wir hatten im Jahr 2004 eine ähliche Voranfrage von einem anderen Antragsteller, die haben wir positiv beantwortet.“ Es besteht laut Stadt „keine Einsturzgefahr“.

Vielen Bürgern und Politikern ist die nicht zu übersehende Ruine am Grüngürtel im Wattenscheider Süden schon seit langem ein Dorn im Auge. Getan hat sich dort seit dem verheerenden Brand vor sechs Jahren nichts. Fenster und Türen sind mit Brettern zugenagelt, Grün überwuchert Treppen und Parkplatz. Gedankenspiele zur Wiedernutzung gab es einige – betreute Seniorenwohnungen, Bar, Hotel. Nur passiert ist nichts.

Vor einem Jahr hatte der Eigentümer auf Nachfrage der WAZ erklärt, sich intensiv um eine Lösung für das Objekt zu bemühen. Holger Burhenne – Geschäftsführer der UHB-Gruppe, der Haus und Grundstück gehören – sagte damals, dass „dies kein Objekt ist, das man so schnell und einfach vermarktet wie eine Doppelhaushälfte oder eine Baulücke”. Mit einem Interessenten würden „intensive Gespräche” geführt. Zwei Lösungen zog er in Erwägung: Entweder man finde einen solventen Käufer oder Betreiber für den Bereich Hotel/Gastronomie. Oder es finde sich eine anderweitige, baurechtlich zulässige Nutzung. In der ersten Jahreshälfte 2010, so hat er auf eine erneute Anfrage der WAZ erklärt, sei es gut möglich, dass sich etwas tue.

Wobei dort durch städtische Vorgaben bislang nichts anderes als Hotel/Gastronomie im weitesten Sinne möglich ist. Bei der Stadt Bochum sei laut Holger Burhenne der Wille vorhanden, an einer Lösung mitzuarbeiten, damit dort endlich etwas passiert. Er stehe in Kontakt zur Wirtschaftsförderung und zum Planungsamt.

Die Burhenne Immobilien oHG aus Bochum bietet das Hotel mit Brandschaden – zwischen Höntrop und Eppendorf gelegen – seit geraumer Zeit auch übers Internet zum Verkauf an. Für 399.000 Euro. Das Objekt sei „renovierungsbedürftig“. In der Beschreibung heißt es unter anderem: „25 Zimmer (eine Erhöhung auf 32 ist möglich) mit insgesamt fast 2000 qm; knapp 2700 qm Grundstücksfläche; einige Arbeiten wurden bereits durchgeführt”. Zusätzlich sei das Objekt „mit einem Restaurant, einem Nachtclub, einer Kegelbahn, einem Frühstücksraum und Konferenz-/Tagungsräumen ausgestattet. Drei Garagen und weitere Stellplätze sind vorhanden”.