Bochum.

Johanna Jessel liebt die Natur. „Warum nur“, fragt die 77-Jährige, „ist es auf dem Boulevard so trostlos? Überall nur Stühle und Tische. Da müssen doch viel mehr Blumen hin!“

Auch Jürgen in der Beeck mag’s farbenfroh. „Deshalb kann ich der WAZ-Leserin nur zustimmen: Auf unserer Geschäftsstraße fehlt mancherorts wirklich Blumen- und Pflanzenschmuck“, sagt der Projektmanager der Interessengemeinschaft Boulevard.

An Blumenkübeln, so Jürgen in der Beeck, herrsche auf dem Boulevard kein Mangel. „Sie sind aber ungleich verteilt. In manchen Bereichen stehen zehn bis elf Behälter auf einem Haufen. 50 Meter weiter gibt’s gar nichts.“ Deshalb werde der IG-Vorstand beizeiten mit dem Grünflächenamt reden. „Es dürfte nicht so schwierig sein, die Kübel gleichmäßiger aufzustellen.“ Bei der Gelegenheit solle auch geprüft werden, ob es auf dem Boulevard zu weiteren Baumpflanzungen kommen kann. In der Beeck: „Wir würden mehr Grün begrüßen.“

"Die Wagen müssen weg!"

Rot sehen derweil Anwohner der Gottfried-Keller-Straße. Seit November 2010 werden drei VBW-Wohnhäuser entkernt und umgebaut. Den ständigen Dreck und Lärm kann Bärbel Rodenbrock noch verschmerzen. Dass die Baufahrzeuge die schmale Sackgasse blockieren, will die Anwohnerinnen indes nicht hinnehmen. „Die Wagen müssen weg!“, forderte Bärbel Rodenbrock vor einem Monat bei der WAZ-Lesersprechstunde im Juni und fand Gehör bei der Wohnungsgesellschaft. VBW-Prokurist Hans-Joachim Hölzenbein sicherte zu, dass die Handwerker die Baustelle rückseitig anfahren.

„Zwei Wochen herrschte halbwegs Ruhe. Doch inzwischen stehen die Fahrzeuge wieder vor unseren Haustüren und versperren die Fahrbahn und den Wendeplatz“, erneuerte Bärbel Rodenbrock in dieser Woche ihre Klage. Wie vor Monatsfrist „kommen wir mit unseren Autos kaum in unsere Garagen und auf unsere Stellplätze. Es gibt über weite Strecken kein Rein, kein Raus“ .

Nicht ganz zu vermeiden

Hans-Joachim Hölzenbein mag der Anwohnerin diesmal nicht folgen. „Grundsätzlich ist die Situation auf der schmalen Straße nicht einfach. Die Handwerker waren und sind deshalb angehalten, ihre Fahrzeuge hinter unseren Gebäuden zu parken. Daran halten sie sich in aller Regel auch.“ Allerdings lasse es sich bei größeren Anlieferungen nicht vermeiden, dass Baufahrzeuge auch vor den Häusern stehen. „Neulich kam es deshalb sogar zu einem Polizeieinsatz. Dabei haben die Beamten bestätigt, dass die Ein- und Ausfahrten zu allen Zeiten frei sind“, erklärt der VBW-Prokurist.

Allzu lange muss Bärbel Rodenbrock nicht mehr leiden. Laut VBW ist der Umbau im August abgeschlossen. Der Engpass verschwindet nicht: Bis Ende 2012 saniert die VBW acht weitere Häuser auf der Gottfried-Keller-Straße. Die Großbaustelle bleibt den Anwohnern erhalten.