Bochum. .
Die Stadt steht vor dem Dilemma, einerseits wegen des Spargebots Personal abbauen zu müssen, andererseits aber Nachwuchs in den Ämtern zu benötigen. Der demografische Wandel ist auch im Rathaus spürbar. Ältere scheiden aus, junge Mitarbeiter müssen deren Lücken füllen, obwohl das Geld für Neueinstellungen fehlt.
„Wir spüren deutlich einen Rückgang an Bewerbern. Das größte Problem: Viele kommen erst gar nicht zum Vorstellungstermin, weil ihnen viele Angebote vorliegen“, berichtete Personaldezernentin Birgitt Collisi am Mittwoch im Hauptausschuss.
Kommission zur Regelung der Neueinstellungen
So wurde eine Kommission gebildet, die Vorschläge für die Einstellung von Nachwuchskräften im nächsten Jahr machen sollte, die sich an der vorläufigen Haushaltsführung orientieren müssen. So werden allein solche Neueinstellungen angeregt, in deren Ausbildungsberufe zum Zeitpunkt der Übernahme (2015/2016) ein Personalbedarf besteht. Dennoch soll die Stadt über Bedarf ausbilden und im September 2012 mindestens 44 junge Leute (statt 24) einstellen, so lautete einstimmig der Beschluss nach längerer Debatte.
Die CDU vermisste ein Personalentwicklungskonzept, „auf dessen Basis ein verlässlicher Bedarf an Nachwuchskräften für die Verwaltung ermittelt werden kann“, so Roland Mitschke.
Bedarf übersteigt Ausbildungskapazitäten
Im gehobenen und mittleren Dienst (Stadtinspektoranwärter/Verwaltungsfachangestellte) übersteigt der Bedarf die Ausbildungskapazitäten deutlich, der bei 15 und zehn Leuten liege.
Das, so erklärte Birgitt Collisi, sei ein Übergangsproblem aller Städte, denn die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung habe das Studienangebot verändert, die Ausbilder brauchen seither eine andere Qualifikation.
Es wird daher verstärkt nach zusätzlichen Ausbildungskapazitäten gesucht. Zudem gebe es in einigen Ämtern Bedarfe, die noch gar nicht erkennbar seien.