Bochum. .
„Das klassische Kaffeekränzchen wird den Bedürfnissen vieler alter Leute nicht mehr gerecht“, hieß es auf der Feier zum 50-jährigen Jubiläum der „Offenen Altenarbeit“. Deshalb gibt es heute auch moderne Angebote wie Handykurse
Die Offene Altenarbeit der Diakonie Ruhr feiert ihr 50-jähriges Bestehen. Seit der Gründung im Jahr 1961 war es das Ziel der hauptamtlichen Mitarbeiter und ihrer vielen ehrenamtlichen Helfer, die Lebensqualität von Bochumer Senioren zu erhöhen. Dafür geht die Offene Altenarbeit gerne mit der Zeit: Zu den beliebtesten Angeboten zählen heute Handykurse.
„Wir fragen uns: Was brauchen die Leute wirklich?“, sagt Ulli Dröghoff, Leiter des Albert-Schmidt-Hauses im Stadtteil Griesenbruch. Das Haus ist eines der drei Zentren der diakonischen Offenen Altenarbeit in Bochum. „Das klassische Kaffeekränzchen wird den Bedürfnissen vieler alter Leute nicht mehr gerecht.“ Darauf reagieren Dröghoff und seine Helfer. Trotz des modernen Angebots – neben den richtigen Kniffen für Handys stehen zum Beispiel auch die Bedienung von Digitalkameras oder ein Fahrradkursus für Erwachsene auf dem Programm – seien aber Zuspruch und das schlichte Beisammensein mit den Nachbarn immer noch zentrale Bestandteile der Offenen Altenarbeit, so Dröghoff.
„Das Ehrenamt ist seit 50 Jahren das Salz in der Suppe“
Etwa 140 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer werden im Jubiläumsjahr von der Offenen Altenarbeit koordiniert. „Das Ehrenamt ist seit 50 Jahren das Salz in der Suppe“, betont auch Reinhard Quellmann, Fachbereichsleiter der Altenhilfe der Diakonie Ruhr, auf der feierlichen Fachtagung anlässlich des Jubiläums.
Älteren Menschen zu helfen, ihren Lebensabend möglichst lange zu Hause zu verbringen, sei auch ein Beitrag zur Quartiersentwicklung, sagte Reinhard Quellmann weiter. Denn inzwischen bedeutet Offene Altenarbeit in manchen Stadtteilen oftmals auch Integration und interkultureller Austausch. Zum Beispiel im Griesenbruch. Dort sind mehr als 20 Prozent der Bevölkerung über 60 Jahre alt. Der Anteil der Bewohner mit Migrationshintergrund liegt ebenfalls bei etwa einem Fünftel.