Bochum.

Ursula D. kam gerade noch rechtzeitig. Eine Stunde nachdem sie einen Schlaganfall erlitten hatte, wurde der 68-Jährigen im Knappschaftskrankenhaus Langendreer notfallmäßig ein Blutgerinnsel im Gehirn entfernt. Der schnelle Eingriff hat Ursula D. vor Schlimmerem bewahrt; heute ist sie wieder gesund. Beim WAZ-Nachtforum am 26. Mai wird sie über ihre Erkrankung und Heilung sprechen.

Mehr als 250.000 Menschen in Deutschland werden jährlich von einem Schlaganfall heimgesucht. Jeder dritte stirbt binnen Jahresfrist. Nach Herzinfarkt und Krebs ist der Schlaganfall damit die dritthäufigste Todesursache. Wer mit dem Leben davon kommt, behält oft Behinderungen und ist dauerhaft pflegebedürftig.

„Verlier keine Zeit!“

Unter dem Leitwort „Verlier keine Zeit!“ starteten im April die Aktionswochen „Ruhrgebiet gegen den Schlaganfall“. Unter der Schirmherrschaft von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und mit Unterstützung der WAZ-Mediengruppe wollen u.a. 27 neurologische Kliniken im Revier auf die „noch immer unterschätzte Gefahr“ aufmerksam machen und Aufklärung betreiben. Denn: „Viele Menschen können die Symptome eines Schlaganfalls nicht einordnen und wissen im Notfall nicht, was zu tun ist – etwa, sofort den Notruf 112 zu wählen“, warnt das Netzwerk.

Im Rahmen der Gesundheitsinitiative beschäftigt sich auch das WAZ-Nachtforum am Donnerstag, 26. Mai, mit dem Schlaganfall. Beginn im Café des Knappschaftskrankenhauses (In der Schornau) ist wie üblich um 19 Uhr.

Die Referenten

Der Auftakt macht Mut: Prof. Dr. Uwe Schlegel, Direktor der Klinik für Neurologie, spricht mit der Ex-Patientin Ursula D. Im November 2010 war sie mit einer Halbseitenlähmung eingeliefert worden: Ein Blutgerinnsel hatte die rechte Hauptarterie im Gehirn verstopft. 60 Minuten später lag sie im Knappschaftskrankenhaus auf dem OP-Tisch. Mit Hilfe eines Katheters, der über die Leistenarterie eingeführt wurde, wurde das Gerinnsel unschädlich gemacht. Nach zwei Wochen konnte Ursula D. die Klinik verlassen: „praktisch beschwerdefrei“, wie Prof. Schlegel betont.

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Die weiteren Referenten des WAZ-Nachtforums:


Dr. Jens Eyding (Oberarzt in der Klinik für Neurologie) fragt zur Einführung: „Was ist ein Schlaganfall?“

Dr. Andreas Jähnert (Oberarzt in der Medizinischen Klinik) berichtet über Herzrhythmusstörungen und deren Behandlung.

Klinik-Chefradiologe Prof. Dr. Lothar Heuser wagt einen Blick ins Gehirn und stellt die minimalinvasive Operationen zur lebenswichtigen Wiederherstellung der Hirndurchblutung vor.

Magnus Meschede (Oberarzt in der Klinik für Neurochirurgie) beleuchtet die Behandlungsmethoden bei Schlaganfall und Hirnblutung.

Andreas Wunsch (Oberarzt in der Chirurgischen Klinik) erklärt die Carotis- (Halsschlagader-)Operation.

Schlaganfall

Sind Blutbahnen beispielsweise durch Arterienverkalkung oder infolge einer Embolie verengt, droht eine Sauerstoffunterversorgung im Gehirn und damit ein Schlaganfall.
Sind Blutbahnen beispielsweise durch Arterienverkalkung oder infolge einer Embolie verengt, droht eine Sauerstoffunterversorgung im Gehirn und damit ein Schlaganfall. © Knut Vahlensieck
Wer sich sehr gesund und ausgewogen ernährt und außerdem viel Sport treibt, kann das Schlaganfallrisiko verringern. (Bild: Imago)
Wer sich sehr gesund und ausgewogen ernährt und außerdem viel Sport treibt, kann das Schlaganfallrisiko verringern. (Bild: Imago) © imago stock&people
Rauchen, Stress...(Bild: Imago)
Rauchen, Stress...(Bild: Imago) © imago stock&people
... und Alkohol erhöhen dagegen das Schlaganfallrisiko. (Bild: Imago)
... und Alkohol erhöhen dagegen das Schlaganfallrisiko. (Bild: Imago) © imago stock&people
Diabetiker, Menschen mit Herzrhythmus- und Fettstoffwechselstörungen gehören zur Risikogruppe und sollten sich daher regelmäßig vom Arzt untersuchen lassen. (Bild: Imago)
Diabetiker, Menschen mit Herzrhythmus- und Fettstoffwechselstörungen gehören zur Risikogruppe und sollten sich daher regelmäßig vom Arzt untersuchen lassen. (Bild: Imago) © ddp
Die Symptome für einen Schlaganfall hängen davon ab, welcher Teil des Hirns angegriffen ist. (Bild: Imago)
Die Symptome für einen Schlaganfall hängen davon ab, welcher Teil des Hirns angegriffen ist. (Bild: Imago) © imago stock&people
Erste Zeichen können Depression, Sprach- und Bewusstseinsstörungen... (Bild: Imago)
Erste Zeichen können Depression, Sprach- und Bewusstseinsstörungen... (Bild: Imago) © imago stock&people
...Schwindel und Verwirrtheit... (Bild: Imago)
...Schwindel und Verwirrtheit... (Bild: Imago)
... Kopfschmerzen und einseitige Sehstörungen sein.(Bild: Imago)
... Kopfschmerzen und einseitige Sehstörungen sein.(Bild: Imago) © imago stock&people
Der Schlaganfall ist ein Notfall, bei dem man schnellstmöglich den Notarzt rufen sollte. Denn jede Sekunde zählt. (Bild: Imago)
Der Schlaganfall ist ein Notfall, bei dem man schnellstmöglich den Notarzt rufen sollte. Denn jede Sekunde zählt. (Bild: Imago) © imago stock&people
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