Bochum. . Insgesamt 17.000 Kinder und Jugendliche in Bochum haben Anspruch auf die Leistungen des Bildungspakets. Dennoch ist die Resonanz weiterhin gering. Deshalb will die Stadt nun Briefe an 4200 Wohngeld- und knapp 1000 Kinderzuschlagsempfänger versenden.

Das Bildungs- und Teilhabepaket für finanzschwache Familien stößt weiter auf geringe Resonanz. Die Stadt Bochum reagiert: In Briefen an 4200 Wohngeld- und knapp 1000 Kinderzuschlagsempfänger informiert die Verwaltung über die vor einem Monat neu geschaffenen Fördermöglichkeiten.

Insgesamt sind es 17.000 Kinder und Jugendliche in Bochum, die Anspruch auf die Leistungen haben. Für rund 5000 Jungen und Mädchen ist das Amt für Soziales und Wohnen zuständig. „Wie in der letzten Ratssitzung vorgeschlagen, werden deren Eltern jetzt angeschrieben. Dem Brief liegt ein Antrag bei“, erklärt Stadtsprecher Thomas Sprenger.

Die Behörde habe ein „hohes Interesse, dass die Leistungen genutzt werden“

Post sollen alsbald auch über 12.000 Hartz-IV-Familien erhalten. Wie die Stadt will auch das Job-Center seine Kunden direkt auf die Paket-Gelder aufmerksam machen. „Eine Anschreibeaktion ist geplant“, berichtet Sprecher Johannes Rohleder. Die Behörde habe ein „hohes Interesse, dass die Leistungen genutzt werden“: dies auch rückwirkend seit Jahresbeginn. Zwar endete die Frist am 30. April. Das Job-Center geht jedoch von einer Verlängerung bis 30. Juni aus. „Anträge werden deshalb weiterhin angenommen“, so Rohleder.

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Von Jürgen Stahl

Bochumerin wartet seit Februar auf 2,50 Euro

Gut für Susanne Singelmann. Der Bochumerin ist es bislang nicht gelungen, die 2,50 Euro zurückzubekommen, die sie im Februar für einen Ausflug bezahlt hatte. Damals hatte Tochter Saskia (6) mit dem Kindergarten das Kunstmuseum besucht. „Als ich den Erstattungsantrag samt Bescheinigung der Kita beim Sozialamt einreichte, wurde ich aufgefordert, einen Kontoauszug vorzulegen, aus dem die Überweisung hervorgeht. Dabei habe ich die 2,50 Euro doch bar bezahlt“, berichtet die 42-Jährige.

Ihr sei daraufhin angeboten worden, dass die Stadt das Geld auf das Konto der Kita überweist, die es dann an die Mutter auszahlen könnte. „Doch in der Kita erntete ich nur Kopfschütteln: Der Kindergarten hat gar kein eigenes Konto.“ Das Verfahren ruht. „Warum man mir die 2,50 Euro nicht auf mein Konto überweist, ist mir ein Rätsel“, bangt die Hartz-IV-Empfängerin schon jetzt vor dem Juni. Dann steht Saskias Kita-Abschlussfahrt an. Kosten: 30 Euro. „Hoffentlich klappt das reibungsloser.“

Ach ja: Die Info-Post aus dem Rathaus hat auch die zweifache Mutter erreicht. Sogar doppelt. „Ein identischer Brief für jede Tochter.“ Da hätte die Stadt die 2,50 Euro fast einsparen können.