Bessere Zukunftschancen, Rechtsanspruch auf Bildung, kulturelle und gesellschaftliche Teilhabe: Die Ziele, die die Bundesregierung mit ihrem Bildungspaket verknüpft, sind wohlfeil. Zwar darf bezweifelt werden, ob 10 Euro pro Monat für Sportverein oder Musikschule ausreichen, um diesen hohen Ansprüchen gerecht zu werden. Andererseits sollte den betroffenen Familien jede zusätzliche Unterstützung willkommen sein – ausdrücklich auch dann, wenn sie in Form von Gutscheinen gewährt wird.

Bund und Stadt haben den Weg geebnet. Jetzt sind die Eltern am Zug. Nur wenn sie von dem neuen Gesetz rege Gebrauch machen, kann die umstrittene Paket-Lösung zum Erfolgsmodell werden.

Die ersten Meldungen der Behörden sind ernüchternd. Dem Job-Center liegen bisher 200, dem Sozialamt 20 Anträge vor. Das entspricht gut einem Prozent der Anspruchsberechtigten.

Hoffen wir auf eine baldige Antragsflut: zum Wohle der Kinder, die auf der Schattenseite der Wohlstandsgesellschaft leben. Jürgen Stahl